Die freiwillige Zusatzversorgung „Klinikrente“ über den Arbeitgeber bietet einige Vorzüge. Aus diesem Grund hat der Marburger Bund mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder richtungsweisende Tarifverträge zur Entgeltumwandlung geschlossen. Neben VBL oder öffentlich-rechtliche Versicherer, besteht nun die Möglichkeit zur Entgeltumwandlung in das Versorgungswerk Klinikrente. Die Förderquoten liegen hier regelmäßig bei 50%.
Klinikrente - Vorteile
Steuerersparnis: Bei der Klinikrente sparen Sie aus dem Bruttoeinkommen. Das heißt, Sie zahlen auf die eingezahlten Beträge weder Steuer noch Sozialversicherung. Der tatsächliche Nettoaufwand reduziert sich dadurch in der Regel um 50%. Siehe auch Grafik.
Marktführer: Die Klinikrente wurde vom Marburger Bund initiiert und ist der Branchenstandard
Portabilität: Bei einem Arbeitgeberwechsel kann der Vertrag auf den neuen Arbeitgeber übertragen werden. Der neue Arbeitgeber muss lediglich dem Versorgungswerk beitreten bzw. bereits beigetreten sein.
Flexibilität: Zum Auszahlungstermin können Sie zwischen einer Einmalauszahlung oder Rentenzahlung wählen.
Häufige Fragen zur Klinikrente
Was passiert, wenn sich die Lebensumstände ändern?
Sie haben die Möglichkeit, den Beitrag anzupassen. In entgeltlosen Zeiten, wie z.B. Elternzeit oder nach Ende der Lohnfortzahlung, können Sie die Beitragszahlungen für diesen Zeitraum aussetzen. Die Leistungen reduzieren sich dann entsprechend.
Lohnt sich die Klinikrente noch, wenn die Rente nicht mehr weit ist?
Der steuerliche Vorteil ist auch bei kurzen Einzahlungszeiträumen deutlich. Die Stiftung Warentest hat im „Finanztest Spezial – Altersvorsorge“ die Entgeltumwandlung auch Arbeitnehmers über 55 Jahren empfohlen.
Reduziert sich durch die Entgeltumwandlung die Leistung der Ärzteversorgung?
Bei einem Umwandlungsbetrag bis zu 4% der Beitragsbemessungsgrenze der allgemeinen Rentenversicherung (in 2021: 82.800 EUR) entfallen die Beiträge zur Sozialversicherung. Diese Minderung des sozialversicherungspflichtigen Bruttoeinkommens hat geringfügige Leistungsminderungen bei der Ärzteversorgung zur Folge. Der Vorteil der Beitragsersparnis überwiegt jedoch deutlich diesen Nachteil.
Beispiel: Bei einer Gehaltsumwandlung von monatlich 100 EUR wir ein SV-Beitrag von ca. 20 EUR gespart. Dieser Beitragsersparnis steht eine Minderung der gesetzlichen Rente von monatlich 1,07 EUR für jedes Jahr Entgeltumwandlung gegenüber. Die Ersparnis wird gleichzeitig in die attraktiv verzinste Klinikrente eingezahlt. Dort erzielen Sie eine deutlich höhere Monatsrente.
Sind die Auszahlungen der Klinikrente in der Krankenversicherung der Rentner beitragspflichtig?
Sofern Sie in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert sind, haben Sie aus Versorgungsbezügen SV-Beiträge in die GKV und die gesetzliche Pflegeversicherung zu zahlen.
Was passiert bei einem Arbeitgeberwechsel?
Der Vertrag kann über den neuen Arbeitgeber fortgeführt werden, sofern dieser der Klinikrente beigetreten ist bzw. beitritt. Eine private Fortführung ist nicht möglich.
Wie lange muss mindestens teilgenommen werden?
Die Mindestdauer beträgt ein Jahr.
Muss ich die Beiträge bis zum vertraglich vereinbarten Endalter zahlen?
Üblicherweise sind die Leistungen der Klinikrente auf die Vollendung des 67. Lebensjahres berechnet. Der frühestmögliche Auszahlungszeitpunkt, das 62. Lebensjahr, wurde vom Gesetzgeber festgelegt. Die Beitragszahlung kann auch zu einem früheren Zeitpunkt beendet werden.
Welche Leistungen werden im Todesfall erbracht?
Sie haben die Möglichkeit Ihren Ehegatten, Ihren eingetragenen Lebenspartner oder Lebensgefährten sowie Ihre kindergeldberechtigten Kinder absichern. Sind keine Angehörigen vorhanden, wird ein Sterbegeld an Ihre gesetzlichen Erben gezahlt.
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