Anschlussfinanzierung

Am Ende der Zinsbindung einer klassischen Annuitätenfinanzierung ist in der Regel noch eine Restschuld vorhanden. Zumeist kann diese aufgrund der Höhe nicht sofort getilgt werden. Eine Anschlussfinanzierung ist daher notwendig. Dabei stehen dem Darlehensnehmer drei Möglichkeiten zur Verfügung: Die Prolongation des auslaufenden Darlehens mit den aktuellen Konditionen bei der bisherigen Bank oder die Umschuldung womit üblicherweise ein Wechsel zu einem anderen Kreditgeber ansteht. Gleichwohl gibt es auch die Alternative des Forward Darlehens, wo bereits vorzeitig zu einem günstigen Zinsniveau ein attraktiver Zinssatz vereinbart werden kann.

Weitere Informationen:
Frühzeitige Planung der Anschlussfinanzierung – Hohe Einsparmöglichkeiten durch Preisvergleiche

Was ist eine Prolongation?

Bei einer Prolongation führen Sie das Darlehen bei Ihrer bisherigen Bank fort. Die neuen Zinskonditionen des Prolongationsangebotes werden dabei dem aktuellen Marktzins angepasst. Die neue Vertragslaufzeit und Konditionen werden vertraglich festgelegt. Das Verfahren bei einer Prolongation ist für den Darlehensnehmer relativ unkompliziert und ohne großen zeitlichen Aufwand. Sowohl das Beleihungsobjekt und der Kunde sind der Bank bereits bekannt. Bis spätestens drei Monate vor Ablauf der Zinsfestschreibung müssen die Banken den Darlehensnehmern ein neues Kreditangebot unterbreiten.

Im Folgenden eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile einer Prolongation.

Vorteile einer Prolongation:

  • Schnelle und unkomplizierte Verlängerung des Baukredites
  • Die Abläufe der Bank sowie der Bankberater sind vertraut
  • Keine erneute Bonitätsprüfung
  • Es sind keine Änderungen im Grundbuch notwendig
  • Es fallen keine Wechselkosten an.

Nachteile einer Prolongation:

  • Weniger Flexibilität  wie z. B. in Form von Sondertilgungen in der Vertragsgestaltung
  • Andere Banken haben in der Regel bessere Konditionen als die Hausbank
  • Als Bestandskunde erhält man nicht immer die besten Konditionen

Was ist eine Umschuldung?

Eine Alternative zur Prolongation ist die Umschuldung. Hier wird auf eine Anschlussfinanzierung bei dem bisherigen Darlehensgeber verzichtet. Der Anschlusskredit wird bei einer neuen Bank abgeschlossen. Im Anschluss löst der neue Kreditgeber die noch ausstehende Restschuld bei dem bisherigen Darlehensgeber ab.

Im Folgenden eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile einer Umschuldung:

Vorteile einer Umschuldung:

  • Tilgung, Raten und Zinsbindung sind neu verhandelbar
  • Niedrigere Zinsen können ausgehandelt werden
  • Ersparnis von mehreren tausend Euro

Nachteile einer Umschuldung:

  • Zeitlicher Mehraufwand als bei einer Prolongation
  • Erneute Bonitätsprüfung durch die neue Bank
  • Umschuldungsgebühren seitens der neuen Bank
  • Anfallen von Notar- und Gerichtskosten

Wann lohnt sich eine Umschuldung?

Die Entscheidung zwischen einer Prolongation oder einer Umschuldung hängt maßgeblich von der verbleibenden Restschuld zum Zinsbindungsende ab. Unsere Faustformel für Sie: Je größer die ausstehende Restschuld, desto eher lohnt sich ein Wechsel und eine Umschuldung des Darlehens zu günstigeren Konditionen. Bereits kleine Zinsunterschiede können je nach Höhe der Restschuld und auf die Jahre hochgerechnet zu Zinseinsparungen von mehreren tausend Euro führen.

Weitere Informationen:
Beste Konditionen für Ihre Anschlussfinanzierung – Prolongation oder Umschuldung bei der Baufinanzierung