Wohnungsmarkt bleibt stabil
Kein Einbruch bei Wohnungspreisen, keine erhöhten Mietausfälle
Das Sondergutachten der Rat der Immobilienweisen, welches die ZIA in Auftrag gegeben hat, betrachtet dabei nicht nur die Wohnungsmärkte, sondern untersuchten auch Immobilien, gewerblich genutzt werden: Büro, Einzelhandel, Hotel, Logistik und Pflege.
Die Mieten stiegen in den Metropolen im ersten Halbjahr 2020 um durchschnittlich drei Prozent. Die Kaufpreise von Eigentumswohnungen verteuerten sich zwischen sieben und zehn Prozent. Der Grund hierfür liegt offensichtlich daran, dass niemand damit rechnet, dass auf absehbare Zeit die Zinsen steigen.
Aufgrund der zunehmend etablierenden Homeoffice-Tätigkeit wird sich gleichwohl die Nachfrage nach Wohnraum außerhalb der Metropolen verstärken. Der Trend geht momentan hin zu Wohnungen in mittelgroße Städte mit guter Infrastruktur sowie in die Speckgürtel der Metropolen.
Dass die Wohnungsmärkte nach der Coronakrise dauerhaft stabil bleiben, ist aber nicht gewiss. Ein weiterer Lockdown könnte die finanzielle Lage der privaten Haushalte nachhaltig verschlechtern. Zudem ist aufgrund der ausgesetzten Pflicht zur Insolvenzanmeldung noch nicht der Umfang der folgenden Firmeninsolvenzen und –schließungen absehbar. Erst im nächsten Jahr wird sich zeigen, wie viele Unternehmen und damit Arbeitsplätze betroffen sind.
Auch die Büromärkten zeigen sich stabil. Aufgrund des aktuell geringen Angebots an freien Büroflächen, ist möglicherweise mit einer Stagnation, nicht jedoch mit einem Einbruch an den Büromärkten zu rechnen.
Deutlich schlechter sieht es bei Hotelimmobilien aus. Der Lockdown hat den Tourismus in Deutschland massiv beeinträchtigt. Die Übernachtungszahlen sind im ersten Halbjahr um rund 47 Prozent gesunken. Eine Erholung ist frühestens in 2 Jahren in Sicht.
Das gleiche gilt für Einzelhandelsimmobilien – mit Ausnahme von Immobilien für die Lebensmittelversorgung. Corona hat hier einen bereits vorher bestehenden Trend deutlich beschleunigt.