Unsere Rentenversicherung - Bestandsaufnahme und Prognose
Späteres Rentenalter aufgrund des demographischen Wandels
Legt man den Rentenversicherungsbericht zugrunde, wird bereits im Jahr 2023 die 48 Prozent-Haltelinie für das Rentenniveau unterschritten. Zwei Jahre später wird die 20 Prozent-Haltelinie beim Rentenbeitragssatz überschritten. Infolgedessen wären 2025 die Reserven der Rentenversicherung bereits aufgebraucht und die Rentenversicherung illiquide. Um die Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung zu gewährleisten, müssten dann jährlich Steuermittel in Höhe von elf Milliarden Euro erhoben werden. Gemäß Schätzungen des Bundesarbeitsministeriums würde die Summe bis 2035 auf über 80 Milliarden Euro pro Jahr anwachsen. Immense Summen die vom Steuerzahler zu bezahlen wären und nicht gerade förderlich sind für Vertrauen und Solidität. Denn das getätigte Versprechen der doppelten Haltelinie würde durch eine zusätzliche Belastung mit Steuern wieder gebrochen werden. Rechenszenarien gehen bereits im Jahr 2030 von einer Erhöhung der Mehrwertsteuer um vier Prozentpunkte aus. Die versprochene Sicherheit der doppelten Haltelinie wäre somit ad absurdum, da das Geld den Bürgern an einer anderen Stelle abgezogen werden würde. Wie kann an einem Beitragssatz und einem Rentenniveau glaubhaft festgehalten werden wenn die Zahl der Renteneintritte rapide steigen wird? Zumal sich die durchschnittliche Lebenserwartung aufgrund der gesunderen Lebensweise ständig erhöht. Gefragt ist somit ein schlüssigeres und realistischeres Rentenpaket, welches die längere Lebenszeit berücksichtigt und aufgreift sowie das Rentenalter dem Lebensalter anpasst. Den Bürgern sollte ein glaubwürdigeres Rentenpaket offeriert werden, welches von ihnen verlangt, sich auf den demographischen Wandel einzustellen aber gleichzeitig realistisch und solide finanziert wird. Das Festhalten an der doppelten Haltelinie ergänzend mit dem Versprechen, das Rentenalter nicht anzutasten ist sicherlich ungeeignet.