Trend: Ethisch-ökologische Geldanlage
Wann ist ein Investment überhaupt nachhaltig?
Zudem existieren bis dato noch keine einheitlichen Zertifizierungsstandards für diese Investmentfonds.
Die Coronakrise scheint das Interesse an nachhaltigen Investments noch einmal befeuert zu haben. Grund hierfür ist sicherlich die im Vergleich zu konventionellen Investments bessere Performance während des Ausbruchs der Pandemie. Daher ist der deutliche Anstieg der Nachfrage nach nachhaltigen Investmentfonds wenig verwunderlich. Eine Studie des Forums Nachhaltige Geldanlagen zeigt auf, dass das Volumen dieser Geldanalgen ständig anwächst und bereits Ende 2018 133,5 Milliarden Euro betrug.
Doch obwohl einerseits das Interesse der Privatanleger laut einer Umfrage der Fondsgesellschaft Union Investments auf mittlerweile 46 Prozent angestiegen ist, zeigt sich andererseits, dass der Wust an unterschiedlichen nachhaltigen Fonds, mittlerweile 229, zu einer mangelnden Markttransparenz führt. Letztendlich ist das der Grund, warum viele Privatanleger davor zurückschrecken in nachhaltige Investmentfonds zu investieren.
Indizes, Siegel und Ratings sollen als Ratgeber Privatanlegern bei der Wahl der Fonds Erleichterung bringen doch bis dato ist noch nicht einmal explizit definiert, was ein nachhaltiges Finanzprodukt überhaupt ausmacht.
Es existieren viele Ratgeber für nachhaltige Investments die wiederum untereinander konkurrieren.
Seit Jahrzehnten haben sich die ESG Kriterien als Standards für eine nachhaltige Unternehmensführung in Unternehmen und Finanzwelt etabliert. Die ESG steht für Environment Social Governance und damit für den Grundsatz einer nachhaltigen Unternehmensführung, die stets ökologische Faktoren, das soziale Miteinander und ethische Richtlinien im Fokus hat. Kritisch betrachtet, dienen sie allerdings nur als eine grobe Orientierung da die Unternehmen, die Finanzprodukte oder auch die regionalen Perspektiven zu unterschiedlich sind. Bestes Beispiel hierfür ist die unterschiedliche länderspezifische Einordnung von Investitionen in Atomkraftwerke. So werden diese in Deutschland als nicht nachhaltig eingestuft, während wiederum in Frankreich solche Investitionen als nachhaltig empfunden werden, da sie kaum CO2 erzeugen.
Bereits im Dezember 2019 hat sich die EU-Kommission auf eine sogenannte Taxonomie geeignet, welche ab 2022 offiziell umgesetzt werden soll und Unternehmen zur Offenlegung ihrer Aktivitäten verpflichtet.
Hierbei handelt es sich um ein einheitliches Klassifizierungssystem für nachhaltige wirtschaftliche unternehmerische Aktivitäten, welches Anreize für private Investoren schaffen soll. Hintergrund ist die im Jahr 2015 vereinbarte Pariser Klimavereinbarung, mit der sich die EU verpflichtet hat, bis 2030 die Treibhaus Emissionen um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.
Die Taxonomie Verordnung beinhaltet Ziele und Prüfkriterien, damit sich ein Unternehmen als nachhaltig einstufen darf. Bis dato sind allerdings noch keine Standards zur Klassifizierung von nachhaltigen wirtschaftlichen Aktivitäten von einer eigens eingerichteten Expertengruppe festgelegt.
Bis dahin können Anleger auf bestehende Gütesiegel und Firmendaten zurückgreifen. Dabei sollten Anleger die Nachhaltigkeitskriterien der Fonds stets auf den Prüfstand stellen und vor allem mit den eigenen Wertvorstellungen abgleichen.
Die Blumenau Finanzplanung berät Sie gerne zu allen Fragen im Bereich nachhaltige Kapitalanlagen.