Strafzinsen weiter auf dem Vormarsch
Verwahrentgelt wird zum Standard – jetzt sinken die Freibeträge
Wie sich Negativzinsen auf Ihr Erspartes auswirken lässt sich am besten anhand eines simplen Rechenbeispiels verdeutlichen: Ihre Bank verlangt für Tagesgeldeinlagen über 100.000 Euro ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent. Haben Sie etwa Einlagen von 200.000 Euro wird der Strafzins also nur auf das Guthaben ab 100.001 Euro erhoben. Nach einem Jahr sind dann noch 199.500 Euro auf Ihrem Konto.
Ende März diesen Jahres allerdings geht die erste Bank einen Schritt weiter, indem sie ihre Freibeträge deutlich senkt und Verwahrentgelte bereits ab 25.000 Euro einfordert. Die Herabsetzung der Freibeträge tangiert somit nicht nur Kommunen, Unternehmen und reiche Privatleute. Leider trifft es diesmal auch Privatkunden mit geringerer Spareinlage und Bestandskunden. Die Rede ist von der Sparda Bank , die erstmalig von 10 Prozent ihrer Kunden, und das sind immerhin 68.000 Kunden, seit Ende März Strafzinsen von 0,5 Prozent für Guthaben bereits ab 25.000 Euro einfordert.
Auffällig ist auch, dass überwiegend größere Regionalbanken besonders sensibel auf die Geldpolitik der EZB reagieren, indem sie ihre eingeräumten Freibeträge sukzessiv absenken und somit deutlich mehr Privatkunden zur Kasse bitten. Lag die Grenze der Freibeträge anfangs noch bei 500.000 Euro, liegt sie mittlerweile in der Regel bei 100.000 Euro oder auch in Einzelfällen bereits bei 50.000 Euro. Letztendlich sind die von der EZB aktuell eingeforderten 0,5 Prozent Zinsen für überschüssige Gelder auch eine Milliardenbelastung für die Bankenbranche. Ihre Kosten versuchen Geldhäuser ganz oder teilweise an ihre Kunden weiterzugeben.
Alles in allem aber sind das Hiobsbotschaften für Sparer, da ihr Erspartes durch die Erhebung von Negativzinsen für geringere Spareinlagen nun sogar über den Inflationsverlust hinaus noch weniger werden wird.
Die Blumenau Finanzplanung geht davon aus, dass die Sparda Bank mit ihrer Herabsetzung der Freibeträge für Strafzinsen den Stein ins Rollen gebracht und weitere Banken ähnlich verfahren werden.
Somit wird es für Sparer zunehmend unattraktiver wird, Geld auf dem Giro-, Tagesgeld oder Festgeldkonto zu parken. Der Druck auf konservative Geldanleger wird somit immer höher, nach Alternativen wie zum Beispiel über Wertpapiersparen zu suchen.
Die Blumenau Finanzplanung bietet Ihnen eine bankenunabhängige Beratung und robuste Anlageportfolien.