Steigende Aktienmärkte: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Wie Corona das Anlageverhalten der Fondsmanager beeinflusst

Die Turbulenzen auf den globalen Finanzmärkten, ausgelöst durch die weltweite Ausuferung der Corona Epidemie, hielt selbst professionelle Anleger lange in Atem und zwang sie dazu, ihre ursprünglich getätigten Prognosen anzupassen.

Die jüngsten Kurgewinne am Aktienmarkt stufen gut zwei Drittel der insgesamt 223 befragten internationalen Fondsmanager dabei nur als eine Art Bärenmarkt Rallye ab. Sie gehen dabei von weiteren Kursrückgängen aus. Ein Viertel der Befragten allerdings rechnet mit einem steten Kursanstieg. Zur Info: Im Februar erreichte der Dax ein Peak von 13.795 Punkten; nur einen Monat später rutschte der Wert auf 8.256 Punkte ab. Aktuell pendelt sich der Index bei 11.500 Punkten ein.

Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass nur zehn Prozent der Fondsmanager von einer raschen Konjunkturerholung im Sinne eines V-förmigen Wirtschaftsverlaufes ausgehen. Vielmehr geht die Vielzahl der Befragen von einer U- bzw. W-förmigen Konjunkturentwicklung aus. Diese eher pessimistische Konjunktur-prognose leitet sich ab aus der unterschwelligen Angst vor einer zweiten Pandemie-Welle. Von einer schnellen wirtschaftlichen Erholung wird nur durch einen wo möglichen Durchbruch bei einem Impfstoff ausgegangen. Ferner gehen zwei Drittel der Fondsmanager davon aus, dass eine Rückverlagerung der Lieferketten drohen, sowie höherer Protektionismus und höhere Steuern kommen werden. Diese allgemeine pessimistische Stimmung der befragten Fondsmanager spiegelt sich letztendlich auch in ihren Portfolios und dem hohen Anteil an Barmittel wieder. Dieser Wert betrug im April 5,7 Prozent und war damit der höchste Wert seit dem 11.09.2001.

Es zeigt sich dass die Fondsmanager mit ihren Portfolios in defensiven Anlagen stark ,in zyklischen Anlagen eher weniger verbreitet sind.

Dividendenwerte wie z.B. Gesundheit, Telekom, Technologie und Versorger werden dabei von den Fondsmanagern stärker berücksichtigt, während Bereiche wie Energie, Industrie, Rohstoffe, Versicherer, Banken und Aktien in ihren Portfolios eher untergewichtet verbreitet werden.