Sind Bitcoins eine geeignete Kapitalanlage?
Geldanlage in Kryptowährungen
Das zurückliegende Jahr hat gezeigt, dass trotz täglicher Warnungen der Suchtfaktor nach den Bitcoins uneingeschränkt hoch ist. Im Jahr 2017 hat der Wert des Bitcoins schwindelerregende Rekorde gebrochen. So ist er von knapp von 1.000 auf 17.000 Dollar geprescht - ohne wirkliche Wechselwirkung zur Realwirtschaft, welches die Wertsteigerung wirtschaftlich begründen könnte.
Für jeden von uns sicherlich eine grandiose Vorstellung durch den zeitlich geschickten Kauf von Bitcoins über Nacht reich zu werden. Dies ist zweifelsohne kollektiv gesehen der Knackpunkt des Problems - und des Crashs.
Die Digitalwährung zeichnet auf kuriose Art und Weise ein Bild über die 30 Jahre zunehmend wachsende lautstark - liberale Finanzglobalisierung und verdeutlicht einmal mehr, wie wenig geeignet der Mensch im Umgang mit virtuellen Werten wirklich ist.
Gemäß der Idee freier Märkte und deren Pioniere sollten die Kurse der Finanzwerte - ob Aktien oder Währungen - stets den Wert bzw. die Produktivität der Unternehmen bzw. Länder widerspiegeln. Bei einer hohen Investitionsfreude eines Unternehmens und erwarteten wirtschaftlichem Ertrag sollten die Aktionäre aufgrund der freudigen Erwartung den Wert der Aktie durch ihren Kauf quasi selber in die Höhe steigen lassen.
Wohl wissend, das dieses Vorgehen auf absehbare Zeit in Schieflage geraten könnte wurden selbst geniale Liberal-Gurus bei so einem genialen Vorgehen skeptisch und versuchten mittels schlauem Einwirken, vorausschauend auf fallende Kurse zu spekulieren und zu verkaufen.
Doch oftmals entpuppt sich die Geschichte um die weisen Spekulanten als Märchen. Schnellen die Kurse nach oben hat man ja gute Chancen viel Geld zu machen. Das Problem ist nur: Niemand kann wissen, wo der richtige Kurs liegt oder wann er schon eine Blase ist und womöglich platzt. Daher lautet bisher immer noch die Strategie, dem allgemeinen Trend zu folgen. Es gibt zahlreiche Beispiele aus der Vergangenheit, wie z.B. der Hype um die New Economy, der dem Bitcoin Hype wohl am meisten ähnelt. Auch hier stiegen die Kurse des New-Economy- Index Nasdaq innerhalb von 2 Jahren von 1419 auf 5049 Punkte, bis der Crash kam.
Sicherlich stehen am Anfang begründbare Anlässe, wo auch Firmen wie z.B. in der New Economy Google und Amazon zu Imperien wurden. Allerdings ist der Hype erst einmal in Gang gesetzt setzen schnell Reflexe ein, die die Kurse über den begründbaren Wert schnellen lassen. Da verleiht allein der Glaube Flügel und es kommt zu einem Realitätsverlust.
Und so gesehen ist es auch bei der derzeitigen Bitcoin-Hysterie. Jeder einzelne meint rational zu agieren, wenn er dem Bitcoin Zauber erliegt. Bis das dicke Ende kommt. Wann ist schwer zu sagen. Doch mit der Zeit wachsen dann doch die Zweifel bei den Gurus und die Spirale beginnt sich ins Gegenteil zuwenden. Dann wenn selbst Omas und Konsorten verkaufen. Schließlich weiß ja keiner, wo der richtige Kurs für einen Bitcoin oder eine New-Economy Aktie liegt. Der Dominoeffekt setzt ein und es kommt zu immer mehr Kursverfall.
Vielleicht wird der Crash keine Finanzkrise wie vor 10 Jahren auslösen. Zumal es eher Bitcoins-Nerds treffen wird und die mangelnde Verknüpfung mit der Finanz-und Schuldenwelt das System nicht nachhaltig beeinflussen dürfte.
Doch sollte sich jeder vor einem finanziellen Engagement in eine Kryptowährung gut überlegen, ob er auf das eingesetzte Kapital im Falle eines Kryptowährungs-Kollapses komplett verzichten könnte. Es ist eine Binse, aber Gier war schon immer ein schlechter Ratgeber.