Erben und Schenken: Richtig vererben - So geht’s
Nachlassplanung: Wichtige Punkte, die Sie der Vermögensnachfolge beachten sollten
1. Bestandsaufnahme von Vermögen, Verträgen und Co.
Bevor Sie beginnen, Ihr Testament zu verfassen, empfiehlt es sich, eine umfassende Bestandsaufnahme des Vermögens durchzuführen. Hierbei sollten alle materiellen und immateriellen Werte erfasst werden. Diese umfassen Immobilien, Bankguthaben, digitale Konten sowie persönliche Erinnerungsstücke. Aber auch Anwartschaften oder Ansprüche bei Versicherungen zählen dazu. Aus Sicht der Blumenau Finanzplanung hilft Ihnen eine solche Übersicht, den Umfang Ihres Nachlasses zu überblicken, um daraufhin gezielt Regelungen zu treffen.
2. Wann ist ein Testament erforderlich?
Ein Testament ist dann nötig, wenn Sie sicherstellen möchten, dass Ihr Vermögen nach Ihrem Tod gemäß Ihren individuellen Wünschen verteilt wird und somit nicht der gesetzlichen Erbfolge folgt. Fakt ist: Die gesetzliche Erbfolge https://blumenau-finanzplanung.de/de/themen/erben-schenken/strategien-zur-vermoegensuebertragung tritt dann in Kraft, wenn keine letztwillige Verfügung vorliegt. Sie berücksichtigt in der Regel Ehepartner sowie nahe Verwandte. Möchten Sie aber hiervon abweichen, beispielsweise bestimmte Personen oder gemeinnützigen Organisationen begünstigen, ist die Erstellung eines Testaments unausweichlich.
De facto ist ein Testament unabdingbar, wenn komplexe Familienkonstellationen bestehen, etwa bei Patchwork-Familien, unverheirateten Paaren oder wenn Sie bestimmte Personen ausgrenzen möchten. Auch bei Vorhandensein von Immobilien oder Unternehmen kann ein Testament dazu beitragen, klare Regelungen zu treffen und potentielle Streitigkeiten unter den Erben auszuschließen.
3. Wahl der richtigen Testamentsform
Es gibt verschiedene Formen, ein Testament aufzusetzen:
1. Eigenhändiges Testament:
Das Testament ist komplett handschriftlich verfasst, datiert und unterschrieben.
2. Notarielles Testament:
Das Testament wird durch einen Notar beurkundet, was insbesondere bei komplexen Vermögensverhältnissen oder größeren Familienkonstellationen sinnvoll ist.
4. Klare Regelungen bei Erben, Vermächtnissen und Pflichtteilen
Fakt ist: Unklar formulierte Testamente münden häufig in Streitigkeiten unter den Erben. Daher empfiehlt die Blumenau Finanzplanung:
1. Legen Sie genau fest, wer Erbe sein soll. Dies kann neben natürlichen Personen auch juristische Personen wie Stiftungen oder Vereinen zuteilwerden.
2. Legen Sie fest, ob Sie bestimmten Personen spezielle Gegenstände oder Geldbeträge zukommen lassen möchten.
3. Berücksichtigen Sie, dass nahe Angehörige wie Ehepartner oder Kinder einen gesetzlichen Mindestanteil erhalten - den sogenannten Pflichtteil.
5. Regelmäßige Aktualisierung
Ein Testament ist keine statische Erklärung. Häufig ändern sich die Lebensumstände. Daher empfiehlt die Blumenau Finanzplanung das Testament regelmäßig zu überprüfen und anzupassen. Das betrifft beispielsweise Veränderungen in der familiären Situation, neuen Vermögenszuwachs etc.
6. Kosten eines Testaments
Die Kosten für die Erstellung eines Testamentes variieren je nach Art des Testaments und dem Wert des Nachlasses.
1. Bei einem eigenhändigen, welches Sie vollständig selbst handschriftlich verfassen fallen keine direkten Kosten an. Allerdings besteht hierbei schnell die Gefahr von Formfehlern. Oder unklaren Formulierungen, die im Ernstfall zu Unwirksamkeit oder familiären Streitigkeiten führen können.
2. Wird das Testament von einem Fachanwalt für Erbrecht aufgesetzt fallen in der Regel Stundensätze von 250 bis 500 Euro an. Dafür erhält man jedoch ein rechtssicher ausformuliertes Testament.
3. Die Gebühren für ein notarielles Testament sind gesetzlich festgelegt und richten sich nicht nach dem Beratungsaufwand, sondern nach dem Wert des Vermögens zum Zeitpunkt der Testamentserrichtung. Bei einem Nachlassvermögen von beispielsweise eine halbe Million fällt eine Gebühr von 935 Euro an. Der Vorteil eines notariell festgelegten Testaments liegt darin, dass Erben keinen gesonderten Erbschein benötigen. Allerdings sollte auch beachtet werden, dass ein solches Testament endgültig ist, da bei etwaigen Änderungen Zusatzkosten entstehen.
7. Aufbewahrung
Die sichere Aufbewahrung eines Testaments ist entscheidend, damit es im Erbfall gefunden und wirksam umgesetzt werden kann. Ein verloren gegangenes oder nicht auffindbares Testament könnte dazu führen, dass die gesetzliche Erbfolge greift und Streitigkeiten unter den Erben entstehen.
Wichtig ist daher, dass eine vertrauenswürdige Person über den Aufbewahrungsort informiert ist.
Die sicherste Methode zur Aufbewahrung eines Testaments ist sicherlich die amtliche Hinterlegung beim zuständigen Nachlassgericht. Das hat den Vorteil, dass es nicht verloren geht oder manipuliert wird. Nach dem Tod wird es automatisch eröffnet. Und die Echtheit kann nicht infrage gestellt werden.
8. Steuern beim Erben
Beim Erben kann eine erhebliche Steuerbelastung anfallen, da der deutsche Staat Erbschaften besteuert. Wie hoch diese ausfallen, hängt von der jeweiligen Steuerklasse, der Höhe des Nachlasses und den Freibeträgen ab.
Es gilt: Die Steuerklassen bestimmen, wie hoch die Erbschaftssteuer ausfällt. Je enger das Verwandtschaftsverhältnis, desto höher die Freibeträge und desto niedriger der Steuersatz.
9. Wie kann die Steuerlast gesenkt werden
Steuerfreier Immobilienerwerb
Ehepartner und Kinder können eine geerbte selbstgenutzte Immobilie steuerfrei übernehmen, wenn sie diese 10 Jahre selbst bewohnen.
Vererben einer Immobilie: Wichtige Weichenstellung bereits zu Lebzeiten
Schenkungen zu Lebzeiten
Schenkungen sind de facto steuerlich günstiger, da Freibeträge alle 10 Jahre genutzt werden können. Wer also große Vermögenswerte vererben, möchte kann durch rechtzeitige Schenkungen die Steuerlast senken.
Fazit der Blumenau Finanzplanung:
Die Erstellung eines Testamentes ist mehr nur als das Aufschreiben der letzten Wünsche. Vielmehr ist es ein umfassender Prozess, der eine sorgfältige Planung, klare Formulierungen und ggf. fachliche Unterstützung erfordert. Indem Sie sich intensiv mit Ihrem Vermögen auseinandersetzen, ihre Testierfähigkeit prüfen und die passende Testamentsform wählen schaffen Sie eine Grundlage für eine konfliktfreie und rechtssichere Nachlassregelung.
Ihre Erben werden es Ihnen danken.