Rekorde am Aktienmarkt, Ökonomen in Alarmbereitschaft
Drohen Kurseinbrüche?
So geschehen etwa auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole, wo er Stellung bezog und ein neues Inflationsziel verkündete. Demzufolge gelte die zwei Prozent Inflation zwar weiterhin als Zielmarke, doch sei sie zukünftig eher als Durchschnittswert über einen längeren Zeitraum einzuordnen.
Derzeit sind die Märkte durchweg zufrieden mit der Situation am Aktienmarkt und der Geldpolitik der Fed. Denn bisher hat sich gezeigt, dass selbst deutlich gestiegene Inflationszahlen nicht zu höheren Anleiherenditen führen, und nach wie vor die Aktienkurse Rekordstände verbuchen. Selbst ein Anstieg von Goldkäufen sei tendenziell nicht kritisch einzustufen, da dieser weniger auf Panikkäufe von Anlegern zurückzuführen sei, sondern eher auf die Tatsache, dass bei niedrigen Renditen und hoher Inflation Anlagen ohne laufende Rendite per se attraktiver werden.
Die Ökonomen hingegen bewerten die Situation am Aktienmarkt kritischer und werden hinsichtlich der Geldpolitik der Fed zunehmend nervöser. So befürchten sie, dass diese zu spät auf eine steigende Inflation reagiere. Je später die Zentralbank bei anhaltender Inflation reagiere, umso stärker muss der Eingriff der geldpolitischen Werkzeuge ausfallen, was wiederum enorme Konsequenzen für die Anleger hätte. Renommierte US-Ökonomen, egal ob Anhänger einer weicheren oder strafferen Geldpolitik, warnen seit längerer Zeit vor dem Szenario, dass die Renditen steigen und die Kurse drastisch einbrechen könnten.
Dreh- und Angelpunkt der Diskussion um die aktuelle Geldpolitik der Fed bleibt der wesentliche Faktor, ob die gegenwärtige Einschätzung der Fed, der zufolge die Inflationsdynamik nur ein vorübergehendes Phänomen sei, sich zukünftig bewahrheitet. Auch in Deutschland gerät die Einschätzung der Fed auf den Prüfstand. Renommierte Banker berichten von Investoren, die den Preisniveau-Anstieg hierzulande und in Europa genaustens betrachten. Sie treibt die Frage um, ob es sich bei dem Preisanstieg nur um ein befristetes Phänomen handele oder ob Corona und die damit einhergehende Verknappung bei Vorprodukten die Preisspirale weiter nach oben drehe.
Fakt ist: Während die Preise in USA und Europa deutlich anziehen, pumpen Fed und EZB monatlich hunderte Milliarden Dollar und Euro in den Markt. Mehrere Währungshüter drängen auf eine baldige Entscheidung zum Abschmelzen der Krisenhilfe, womit der Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik ("Tapering") eingeleitet würde. Auf dem Jackson-Hole Symposium Ende August wollte sich der Notenbank Chef Powell hierzu nicht eindeutig festlegen. Dennoch hält er ein Herunterfahren der Wertpapierkäufe noch in diesem Jahr für angemessen, wobei nicht notwendigerweise auch die Zinsen erhöht werden müssten.
Für Investoren kristallisieren sich in diesem Zusammenhang zwei Risiken heraus. Zum einen ein vehementer Kurseinbruch, bedingt durch eine späte, aber starke Straffung der Geldpolitik oder eine über mehrere Jahre anhaltende höhere Inflation als erwartet.
Expertentipp:
Die Blumenau Finanzplanung empfiehlt ihren Kunden bei der Geldanlage, möglichst Aktien mit zu hohen Bewertungen zu meiden und eventuell etwas Geld für Nachkäufe zu parken. Gleichwohl rät sie Anlegern, die Nerven zu behalten. Auch wenn ein geldpolitischer Kurseinbruch die Bewertungen der Aktien zurechtrücken würde, kann davon ausgegangen werden, dass es sich weniger um einen Absturz von signifikanten überbewerteten Märkten, wie zur Jahrausendwende oder um eine Vertrauenskrise wie in der Finanzkrise 2008 handele.
Die Blumenau Finanzplanung unterstützt Sie gerne bei der Entwicklung und Umsetzung einer robusten Anlagestrategie für Ihr Vermögen.