Pflegeversicherung: Pflegefall in der Familie
Diese fünf Fehler kosten Zeit, Geld und Nerven
- 1. Fehler: Keine Vollmacht organisieren
Ein häufiger und folgenschwerer Fehler ist es, keine Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung rechtzeitig zu regeln. Ohne diese Dokumente dürfen selbst enge Angehörige keine Entscheidungen über medizinische Eingriffe oder finanzielle Angelegenheiten treffen. Eine notarielle Vollmacht kann dann für Klarheit und rechtliche Sicherheit sorgen – und viel Stress im Ernstfall vermeiden.
Tipp der Blumenau Finanzplanung: Klären Sie frühzeitig mit Ihren Eltern, wer im Ernstfall entscheiden darf, und lassen Sie sich rechtlich beraten.
- 2. Fehler: Kein Notfall-System etablieren
Ein Notrufknopf, ein Hausnotrufsystem oder auch einfach eine gut erreichbare Liste mit den Kontakten – viele Familien unterschätzen, wie wichtig schnelle Kommunikation im Pflegefall ist. Gerade nachts oder bei Stürzen kann eine schnelle Hilfe Leben retten.
Tipp der Blumenau Finanzplanung: Installieren Sie ein Notfalltelefon und organisieren Sie Nachbarschaftshilfe. Diese wird finanziell vom Staat im Rahmen von Pflegegeld unterstützt.
- 3. Fehler: Hilfe ablehnen – aus falschem Stolz
Viele Angehörige übernehmen die Pflege zunächst allein – aus Pflichtgefühl oder weil sie ihren Eltern keine „Fremden“ zumuten möchten. Doch dann ist eine Überbelastung vorprogrammiert. Pflege ist ein Vollzeitjob, der nicht nur körperlich, sondern auch emotional sehr belastend ist.
Tipp der Blumenau Finanzplanung: Informieren Sie sich frühzeitig über Entlastungsangebote wie Tagespflege, ambulante Pflegedienste. Auch Sozialdienste wie die Caritas helfen bei vielen Fragen weiter.
- 4. Fehler: Sich nicht mit dem Pflegegrad beschäftigen
Der Pflegegrad entscheidet über die Höhe der finanziellen Unterstützung durch die Pflegekasse. Doch viele wissen nicht, wie dieser beantragt wird.
Darüber hinaus haben Angestellte, die ihre Angehörigen pflegen, auch Rechte. Um die Pflege zu organisieren oder die Care-Arbeit langfristig selbst zu übernehmen, können Arbeitnehmer sich von der Arbeit, bis zu zehn Tage im Notfall, freistellen lassen. Eine finanzielle Entschädigung für den entgangenen Lohn steht Ihnen von der Pflegekasse zu.
Tipp der Blumenau Finanzplanung:
Beantragen Sie frühzeitig den Pflegegrad. Lassen Sie sich beim Besuch des Gutachters begleiten und dokumentieren Sie den Pflegebedarf im Alltag.
Arbeiten Sie in einem Unternehmen mit mehr als 15 Beschäftigten, können Sie sich auch ein halbes Jahr oder bis zu zwei Jahre in Teilzeit freistellen lassen. Dann allerdings erhalten Sie zwar keine Entschädigung, aber dafür erhöhen sich Ihre Rentenansprüche. Eine ausführliche Beratung dazu erhalten Sie bei der Deutschen Rentenversicherung.
- 5. Fehler: Immer nur das Wohlergehen der anderen denken
Wenn Eltern pflegebedürftig werden, ist für viele Kinder sofort klar, dass sie ihren Eltern helfen. Wer dauerhaft für andere sorgt, braucht auch Momente der Erholung, Unterstützung und klare Grenzen. Für solche Fälle gibt es Kurzzeit- und Verhinderungspflege. Die Kurzzeitpflege erfolgt stationär in einer Einrichtung für maximal acht Wochen, die Verhinderungspflege für bis zu sechs Wochen pro Jahr. Die Kasse zahlt einen Teil der Kosten.
Zusammenfassung der Blumenau Finanzplanung:
Vorsorge ist der beste Schutz
Wenn Eltern pflegebedürftig werden, zählt vor allem eines: rechtzeitig handeln und gut informieren. Wer die typischen Fehler vermeidet, schützt nicht nur seine Eltern, sondern auch sich selbst vor unnötigem Stress, Kosten und Konflikten.
Lassen Sie sich beraten und holen Sie sich Hilfe ins Boot. Sprechen Sie frühzeitig offen in der Familie über das Thema Pflege.