Krankenversicherung: Steigende Beiträge bei der gesetzlichen Krankenkasse ab 2025
Private Krankenversicherung: Für wen ist ein Wechsel in die PKV sinnvoll?
Die renommierte Unternehmensberatung Deloitte geht davon aus, dass das Defizit in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zukünftig auf satte 46 Milliarden Euro steigen wird. Dieser Fehlbetrag muss ausgeglichen werden. Der Bundesgesundheitsminister Lauterbach kündigte gestern an, dass die Zusatzbeitrag in der Krankenversicherung um 0,8 Beitragssatzpunkte auf dann 2,5 Prozent steigen wird. Derzeit liegt der allgemeine Beitragssatz für gesetzlich Versicherte bei 14,6 Prozent.
Rechnerisch würde eine Erhöhung um 0,8 Prozentpunkte bei einem Einkommen von 5.000 Euro brutto im Monat 20 Euro weniger netto bedeuten - die anderen 20 zahlt der Arbeitgeber. Experten gehen davon aus, dass die gesetzlichen Krankenkassenbeiträge zukünftig noch weiter steigen werden.
Für viele stellt sich daher die berechtigte Frage, ob ein Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV) eine sinnvolle Alternative sein könnte. Insbesondere für junge Menschen, die bei der PKV derzeit für eine Police weniger als 300 Euro bezahlen müssen, könnte der Wechsel attraktiv sein. Zumal die PKV attraktivere Leistungen anbietet als die GKV.
Dennoch empfiehlt die Blumenau Finanzplanung möglichen Wechslern, sich im Vorfeld diesen Schritt gründlich zu überlegen. Fakt ist: Die Entscheidung von der GKV in die PKV zu wechseln ist grundsätzlich eine lebenslängliche. Denn zum einen ist eine Rückkehr von der PKV zurück in die GKV sehr schwierig und ab einem gewissen Alter sogar nicht mehr möglich.
Doch für wen lohnt sich der Wechsel in die Private Krankenversicherung wirklich?
Wer von einem Wechsel profitieren kann
Ein Wechsel in die PKV ist besonders für folgende Personengruppen attraktiv:
Besserverdienende, deren jährliches Bruttojahreseinkommen oberhalb der sogenannten Versicherungspflichtgrenze von 69.300 Euro liegt, können in die private Krankenversicherung wechseln. Da die PKV-Beiträge auf Basis von Alter und Gesundheitszustand ermittelt werden, bezahlen Besserverdiener oft niedrigere Beiträge als in der gesetzlichen Krankenkasse.
Eltern; In der Regel eignet sich die PKV für Eltern nur, wenn sie verbeamtet sind oder über ein sehr hohes Einkommen verfügen. Grund hierfür ist, dass für jedes Kind ein separater Vertrag abgeschlossen werden muss. In der GKV wiederum reicht es mitunter, wenn ein Elternteil zahlt, da hier dann die komplette Familie mitversichert ist.
Junge, gesunde Menschen; Privatversicherungen berechnen ihre Beiträge auf Basis des gesundheitlichen Risikos. Junge, gesunde Menschen können somit besonders profitieren, da sie dann in der PKV niedrigere Beiträge als in der GKV zahlen und gleichzeitig von besseren Leistungen profitieren können.
Selbständige und Freiberufler; Diese Personengruppe hat losgelöst von der Einkommensgrenze die Möglichkeit, in die PKV zu wechseln. Für Selbständige kann sich die PKV als günstigere Krankenkasse erweisen, da deren Beiträge nicht an deren Einkommen, sondern an deren Alter und Gesundheitszustand gekoppelt sind.
Für Beamte lohnt sich die PKV besonders, da sie von ihrem Dienstherrn sogenannte Beihilfen erhalten. Insofern müssen sie nur den Anteil privat versichern, der nicht von der Beihilfe abgedeckt ist.
Ein häufiges Argument für die private Krankenversicherung sind die besseren Leistungen.
Dazu zählen unter anderem die schnelleren Behandlungstermine bei Fachärzten, die individuelleren und umfangreicheren Behandlungsmöglichkeiten wie beispielsweise Chefarztbehandlungen sowie die Erstattung von Brillen, Zahnersatz etc.
Die GKV bietet oft nur einen Grundschutz und stößt bei steigenden Kosten schnell an ihre Grenzen. Daher: Wer Wert auf exklusive Behandlungsformen legt, ist in der PKV mit dem umfangreicheren Leistungsspektrum besser aufgehoben.
Aus Sicht der Blumenau Finanzplanung sollte jedoch ein Wechsel in die PKV gut überlegt sein. Denn eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung ist oft schwer oder nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Sie empfiehlt Wechslern daher folgende Punkte zu beachten:
Alter
Je älter der Versicherte, desto höher steigen auch die Beiträge in der PKV. Für ältere Arbeitnehmer könnte die GKV langfristig günstiger bleiben
Familienplanung
In der PKV müssen Familienmitglieder, also Ehepartner und Kinder, separat versichert werden, was zusätzliche Kosten verursacht.
Langfristige Kosten im Auge behalten
Während die PKV in jüngeren Jahren oft günstiger ist, können die Beiträge im Alter rasant steigen. Daher rät die Blumenau Finanzplanung, frühzeitig Rücklagen zu bilden und sich nach Tarifen mit Altersrückstellungen zu erkundigen, die die Beitragssteigerungen im Alter abfedern.
Für weitere Fragen stehen die Blumenau Finanzplanung Ihnen gerne zur Verfügung.