Krankenversicherung 2024: GKV oder PKV? Gesetzlich oder privat?
So treffen Sie die die richtige Wahl
In keinem anderen europäischen Land existieren private und gesetzliche Krankenversicherung nebeneinander. Fakt ist: Welches der beiden Systeme das Bessere ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, die wir Ihnen im Folgenden gegenüberstellen möchten. In der Regel ist die GKV für Arbeitnehmer und Alleinverdiener mit Familie erste Wahl, während die PKV vor allem für Beamte und gutverdienende Selbstständige interessant ist.
Welche Variante im Einzelfall besser ist, hängt von Einkommen, Alter und Gesundheitszustand ab.
Eins vorab: Die Blumenau Finanzplanung empfiehlt allen Angestellten und Selbständigen, die einen Wechsel in die private Krankenversicherung erwägen, sich diesen Schritt im Vorfeld gut zu überlegen. Denn in der Regel ist der Rückweg in die gesetzliche Krankenversicherung schwierig. Mitunter ist er sogar ausgeschlossen.
Um einen Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung (PKV) zu wagen, sollten folgende Kriterien auf Sie zutreffen:
- Einkommen: Ihr regelmäßiges Einkommen als Arbeitnehmer liegt über der Versicherungspflichtgrenze von jährlich 69.300 Euro (Stand 2024). Übersteigt Ihr jährliches Einkommen diese Grenze, endet mit Ablauf des Jahres auch Ihre Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse.
- Familie: Eine beitragsfreie Mitversicherung des Ehepartners und der Kinder ohne eigenes Einkommen ist nur in der gesetzlichen Krankenversicherung realisierbar. In der privaten Krankenversicherung muss für jede Peron ein individueller eigener Beitrag geleistet werden
- Gesundheit: Gesetzlich Versicherte, die einen Wechsel in die PKV erwägen, sollten bei guter Gesundheit sein. Liegen zum Wechsel Vorerkrankungen vor, müssen Risikozuschläge bezahlt werden. Einige Privatversicherer verwehren vorerkrankten Interessenten sogar eine Aufnahme in die Privatkasse.
- Alter: Je älter Sie werden, desto teurer wird es. Daher sollten Sie nicht älter als Mitte Vierzig sein. Außerdem sollte beachtet werden, dass eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenkasse ab 55 Jahren grundsätzlich ausgeschlossen ist
- Sparen: Als Privatversicherte/r sollten Sie bereit sein, Geld für zukünftig steigende Beiträge anzusparen. Im Rentenalter läuft der Beitrag normal weiter. Er passt sich nicht dem in Regel niedrigeren Renteneinkommen an.
- Abrechnung: Der Papierkram bei der privaten Krankenversicherung ist deutlich aufwendiger als bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Sind Sie privatversichert erhalten Sie vom behandelnden Arzt eine Rechnung, die Sie bezahlen. Die Rechnung wiederum müssen Sie beim Versicherer einreichen, um sich das Geld erstatten zu lassen. Mitunter kann das Procedere aufwendig sein, insbesondere dann, wenn Sie viele Ärzte aufsuchen müssen.
Expertenempfehlung der Blumenau Finanzplanung:
Sollte die PKV in Ihrem Fall attraktiv sein, gilt es einen Tarif zu finden, der nicht nur die gewünschten Leistungen, sondern gleichzeitig eine hohe Beitragsstabilität bietet. Wichtig: Widerstehen Sie der Versuchung, den günstigsten PKV-Tarif zu wählen. Beachten Sie, dass Sie einen Vertrag eingehen, der voraussichtlich mehrere Jahrzehnte laufen wird. Der zunächst günstigste Tarif stellt sich oftmals nach kurzer Zeit als sogenannter „Ködertarif“ heraus.