Geldanlage: Boomender Verkauf von Zertifikaten im Visier der Finanzaufsicht
Investment: Blumenau Finanzplanung hat schon frühzeitig kritisiert
Verbraucherschützer halten Zertifikate schon seit längerem für undurchsichtig. Und auch die Blumenau Finanzplanung hatte ihre Kunden bereits vor Monaten aufgrund von diversen Risiken von dem Kauf von Zertifikaten abgeraten..
Im Fokus: Verkauf von Zertifikaten boomt bei Sparkassen - Lohnen sich Zertifikate?
Am vergangenen Dienstag kündigte die BaFin auf ihrer Pressekonferenz an, Banken und Sparkassen angesichts des boomenden Zertifikate-Marktes den Verkauf ihrer Produkte genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Fokus der Untersuchungen stehe dabei die Überprüfung Zertifikate-Offensive der Geldinstitute, insbesondere ob deren Verkauf im Einklang mit den Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher stehe.
Die Finanzaufsicht will dabei nicht nur den emittierenden Banken auf die Finger schauen, sondern auch den Instituten, die die Wertpapiere an ihre Kunden vertreiben. Die Behörde wird auf diverse Tools zurückgreifen, um den Verkauf der Zertifikate genaustens zu prüfen. So kann beispielsweise davon ausgegangen werden, dass sie Testkäufer in die Banken schickt, um verdeckt die Anlageberatung der Geldinstitute zu prüfen.
Ein Zertifikat ist eine Schuldverschreibung, deren Wertentwicklung wiederum von der Wertentwicklung eines zugrundeliegenden Basiswerts abhängt - etwa Aktien eines bestimmten Unternehmens, Rohstoffe oder Währungen. Ein Verkaufsrenner in jüngerer Zeit waren sogenannte strukturierte Anleihen.
Sie bieten die Chance auf eine über dem aktuellen Zinsniveau liegende Rendite und versprechen in der Regel eine Rückzahlung des eingesetzten Kapitals zum Laufzeitende.
Die Blumenau Finanzplanung und auch Verbraucherschützer bemängeln vor allem, dass die verkauften Finanzzertifikate zu kompliziert aufgebaut und für Kunden vergleichsweise zu teuer sind. Darüber hinaus hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass strukturierte Anleihen wegen ihrer attraktiven Vertriebsprovisionen von Geldhäusern auch an Kunden verkauft wurden, die lediglich klassische Zinsprodukte wie Tages- oder Festgeld nachgefragt hätten.