Immobilienkauf: Womit Immobilienkäufer jetzt rechnen müssen
Immobilienkauf: Womit Immobilienkäufer jetzt rechnen müssen
Viele stellen das Projekt Hausbau komplett in Frage, angesichts der angespannten Stimmung in der sonst erfolgsverwöhnten Immobilienbranche. Zumal die Aussichten auf den ersten Blick nicht unbedingt rosig aussehen.
Im Folgenden führt die Blumenau Finanzplanung sieben Risiken auf, die am deutschen Immobilienmarkt für eine Kehrtwende sorgen könnten:
1. Wohnungsbau stockt
Niedrige Zinsen, satte Einkommenssteigerungen und stetig steigende Mieten machten über viele Jahre ein Investment in Immobilien sehr verlockend. Mit einer Finanzierung unter einem Prozent war der Kauf von Immobilien lange Jahre ordentlich profitabel. Doch angesichts der zunehmenden Unsicherheiten, insbesondere durch den Ukrainekrieg, kommt die deutsche Bauindustrie mächtig ins Wanken. Verschärfte Lieferkettenprobleme und Materialengpässe sorgen dafür, dass viele Bauträger und Projektentwickler ihre Ziele für 2022 nach unten schrauben müssen. Steigende Baukosten und höhere Zinsen führen insbesondere beim Wohnungsbau zu drastischen Auftragsstornierungen. Daher rechnen mittlerweile Immobilienexperten mit einer Pleitewelle bei Projektentwicklern.
2. Förderungen sind weggefallen
Neben dem Ukrainekrieg stimmt ein zusätzlicher Grund viele Immobilienkäufer derzeit nachdenklich. Denn mehrere Programme für energetisches Bauen sind in diesem Jahr von der Regierung eingestampft worden. Resümee: Vielen Bauherren fehlen hierdurch rund 20.000 Euro in ihrer Kalkulation. Insbesondere für die Mittelschicht werden durch den Wegfall der Förderung neue Wohnungen noch teurer.
3. Ende der Preissteigerungen
Konnten Immobilienkäufer vor zehn Jahren noch mit einer regelmäßigen Wertsteigerung ihrer Immobilie rechnen, belegen umfangreiche Studien, dass dieser Boom der großen Preissteigerungen in naher Zukunft vorbei sein wird. Insbesondere in vielen deutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern wird mit stagnierenden bis leicht rückläufigen Kaufpreisen bis Ende dieses Jahres gerechnet.
4. Kaufpreise steigen bei stagnierenden Mieten
Um die höheren Kaufpreise von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern finanzierbar zu halten, müssten auch die Einkommen und Mieten im gleichen Maße steigen. Doch leider tun sie das nicht. Laut dem Onlineportal Immoscout 24 kletterten die Mieten im 1.Quartal 2022 zwischen 1,5 und 1,8 Prozent während demgegenüber die Kaufpreise im Durchschnitt um 5,1 Prozent stiegen.
5. Fachkräftemangel: Es fehlt an allen Ecken und Kanten
Ist der Kaufvertrag erst einmal unterzeichnet sind Käufer mit dem nächsten Problem konfrontiert. Vielerorts lassen sich keine Handwerker mehr finden, die die Wohnungen sanieren. Die meisten Handwerksunternehmen haben volle Auftragsbücher und sind bis nächstes Jahr ausgebucht. Häufig lassen sich dann nur mit gewaltigen Preisaufschlägen Handwerker mobilisieren.
6. Baufinanzierungen werden teurer
Jahrelang bewegten sich die Zinsen für Baufinanzierungen auf einem niedrigen Niveau. So wurden zu mindestens die stetig wachsenden Immobilienpreise für viele Immobilienkäuferinnen und Immobilienkäufer erträglicher. Doch die Zeiten mit den niedrigen Zinsen dürften jetzt passé sein. Verglichen mit dem Zinsniveau von Ende 2021 haben sich die Zinsen für Baufinanzierungen verdreifacht. Ein Ende der Aufwärtsspirale ist derzeit auch nicht in Sicht. Obwohl in der Branche nicht damit gerechnet wird, dass die Prozent Marke von vier Prozent für zehnjährige Darlehen überschritten wird.
Ferner wird auch nicht damit gerechnet, dass die höheren Zinsen die Preise für Wohneigentum nach unten ziehen werden. Dennoch kommt Bewegung in den Immobilienmarkt und die Preisdynamik flacht ab.
7. Zinserhöhung des Leitzinses im Juli
Zum 1. Juli hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auf 0,25 Prozent angehoben. Mit weiteren Zinserhöhungen wird im Herbst gerechnet. Sollte die Wirtschaft nicht vom Fleck kommen, droht ein Stagflationsszenario. Preisrückgänge von Wohnimmobilien von 20 bis 25 Prozent sind realistisch. Fakt ist aber auch: Anschlussfinanzierungen dürfte für viele Haushalte immer teurer und nicht mehr leistbar sein.
Expertentipp: Wer in absehbarer Zeit eine Anschlussfinanzierung benötigt, für den lohnt sich ein Forward-Darlehen
Die Blumenau Finanzplanung berät Sie umfassend und bietet Ihnen, die bestmöglichen Konditionen für Ihre Hausfinanzierung.