Droht eine Immobilienblase in Deutschland?
Welche sieben Signale dafür sprechen
Erst jüngst warnte die staatliche Förderbank KfW vor überhöhten Immobilienpreisen in deutschen Großstädten. Experten sehen bereits klare Anzeichen für das Entstehen von regionalen Spekulationsblasen. Nicht zuletzt auch die Bundesbank erkennt eindeutige Anzeichen für markante Preisübertreibungen auf städtischen Wohnungsmärkten während der Pandemie. Käufer scheinen sich bis dato nicht davon abschrecken zu lassen und so bewegt sich die Preisspirale für Wohnimmobilien immer weiter nach oben. Kaufinteressenten stehen einzig und allein vor dem Dilemma: Entweder die Preise steigen weiterhin an und sie erfüllen sich ihren Traum von einer eigenen Immobilie rasch. Oder die Preisrallye findet ein baldiges Ende und sie haben einen überteuerten Preis für ihre Wohnimmobilie bezahlt.
Doch welche Warnzeichen sprechen für ein baldiges Ende des Booms?
1. Signal: Kontinuierlich steigende Preise
Der Trend von stark steigenden Immobilienpreise in Metropolen wie München und Berlin setzt sich trotz Pandemie weiter fort. Mittlerweile überschreiten die Preise in den Städten zwischen 15 und 30 Prozent das Niveau, welches aus Fundamentaldaten aus Demographie und Wirtschaft abzuleiten ist.
2. Signal: Kaufpreise steigen schneller als Mieten
Inzwischen steigen die Wohnungspreise in deutschen Städten schneller als die Mieten und das Risiko von Spekulationsblasen wächst. So konnte im vierten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur ein Preisanstieg bei den Neuvertragsmieten um 2,8 Prozent verzeichnet werden während der Preis für selbst genutztes Wohneigentum um 8,5 Prozent anstieg. Ein Preisentwicklungsvergleich ist auch ein Beleg dafür ob sich ein beabsichtigtes Investment lohnt. Sollten nämlich die Kaufpreise schneller steigen als die Mieten könnte ein Kauf möglicherweise riskanter werden da die Gewinnzone sich zeitlich nach hinten verlagert. Für Selbstnutzer hilft ein Preisvergleich um die monatliche Belastung einer Immobilie abzuschätzen.
3. Signal: Ende der Preisrallye in Sicht
Niedrige Zinsen und mangelnder Wohnraum haben in den letzten 10 Jahren die Immobilienpreise in Deutschland steigen lassen. Doch Analysten der Deutschen Bank sehen bereits ein Ende des bundesdeutschen Preisaufschwungs; voraussichtlich in 2024. Begründet wird dies durch eine fundamentale Angebotsknappheit bedingt durch eine geringere Zuwanderung während der Pandemie. Ferner gehen sie davon aus, dass verbleibende Unterbewertungen am Markt bei stetigem Preisauftrieb verschwinden werden. Infolgedessen steige das Risiko, dass Zinserhöhungen eine Verkaufswelle auslösen würde.
Weitere Informationen:
Droht eine Immobilienblase in Deutschland? (Teil 2)