Hauskauf: Worauf Sie beim Kauf eines alten Hauses achten sollten
Immobilienkauf: Wie vermeiden Sie ein Fiasko beim Kauf einer Bestandsimmobilie?
1. Finanzierung prüfen
Ganz egal ob Sie einen Neubau planen oder ein Haus kaufen möchten: Beides ist eine der größten finanziellen Entscheidungen im Leben. Bevor Sie sich also auf die Suche nach Ihrer Traumimmobilie machen, sollten Sie im Vorfeld Ihre Finanzierung gründlich prüfen. Denn nur eine solide Finanzplanung schützt Sie später vor bösen Überraschungen und stellt sicher, dass Sie sich Ihr neues Zuhause auch leisten können.
Fakt ist: Je mehr Eigenkapital Sie mitbringen, desto besser. Banken verlangen, dass Käufer eines gebrauchten Hauses in der Regel mindestens 20% des Kaufpreises als Eigenkapital mitbringen. Ein höherer Eigenkapitalanteil reduziert nicht nur die Darlehenssumme, sondern auch die monatliche Belastung und die Zinsen. Daher rät die Blumenau Finanzplanung: Prüfen Sie Ihre Ersparnisse, Bausparverträge oder andere liquide Mittel, die zur Finanzierung eingesetzt werden können. (siehe auch: Typische Fehler bei der Hausfinanzierung)
2. Lage und Nachbarschaft beurteilen
Neben einer fundierten Finanzierung spielt vor oder bei einem Hauskauf eines alten Hauses die Umgebung eine zentrale Rolle. Daher sollten Hauskäufer im Vorfeld prüfen:Gibt es Lärmquellen wie Bahnlinien oder Hauptstraßen in der Nähe?
- Wie sieht es mit Schulen, Ärzten, Einkaufsmöglichkeiten und öffentlichen Verkehrsmitteln aus?
- Handelt es sich um ein ehemaliges Bergbau-Gebiet?
- Besteht aufgrund der Nähe zu Bächen oder Flüssen eine Überschwemmungsgefahr?
- Liegen Anzeichen von Schadstoffbelastungen des Bodens vor?
Prüfen Sie den Bebauungsplan. Zukünftige Projekte können den Wert eines Hauses beeinflussen
Alle vorangehenden Aspekte sollten vom Hauskäufer gründlichst unter die Lupe genommen werden. Darüber hinaus sollten sie sich bei einem Hauskauf mit Garten bewusst sein, dass dieser neben Geld auch viel Arbeitsaufwand mit sich bringen kann.
3. Eine systematische Besichtigung der Bausubstanz
In der Regel erfolgt sie von außen nach innen, von unten nach oben.
Eine Besichtigung bei Tageslicht wird durchweg empfohlen. Denn dann lässt sich die Beschaffenheit von Dach, Fassade, Balkonen, Dachstuhl oder Regenrinnen etc. am besten beurteilen.
Die Innenräume geben oft Hinweise auf den Zustand des Hauses:
- Befinden sich Risse in den Wänden? Horizontale Risse beispielsweise können auf Setzungen hindeuten
- In welchem Zustand ist die Elektroinstallation, der Sicherungskasten, der Zähler?
- In welchem Zustand sind die Sanitärinstallationen?
- Sind die Böden stabil oder gibt es Schwachstellen?
- Welchen Standard haben die Fenster?
Die Blumenau Finanzplanung rät zukünftigen Hausbesitzern, sich von Maklern oder Vorbesitzern Unterlagen über Sanierungen oder Wartungen über beispielsweise die Heizungsanlage zeigen zu lassen.
4. Achten Sie auf typische Defizite
Ältere Häuser können im Vergleich zu Neubauten mit viel mehr Charme aufwarten. Doch sollten sich Hauskäufer vor einem Kauf bewusst sein, dass es in jeder Dekade charakteristische Bau-Defizite gibt.
So weisen beispielsweise Häuser von Anfang der 1960er Jahre einen niedrigeren Wärme-, Lärm- und Trittschallschutz auf.
Besonderes Augenmerk sollten Hauskäufer von älteren Häusern auch auf den Denkmalschutz legen. Dieser beinhaltet bei An- und Umbauten spezifische Auflagen.
5. Dokumente und Baupläne prüfen
Neben der Besichtigung des Hauses sollten auch im Vorfeld die Unterlagen genaustens geprüft werden:
- Stimmen die Baupläne mit der aktuellen Bausubstanz überein?
- Liegen Informationen zu durchgeführten Renovierungen oder Modernisierungen vor?
- Sind behördliche Genehmigungen für An- oder Umbauten vorhanden?
Sollte der Vorbesitzer keine Unterlagen haben, kann im Zweifelsfall das zuständige Bauamt weiterhelfen.
6. Besichtigungstricks
Frisch gestrichene Wände oder sauber lackierte Türen sind häufig ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Hausbesitzer vorhandene, schwerwiegende Mängel vertuschen möchten.
Gibt es feuchte Stellen oder muffige Gerüche, die eventuell auf Wasserschäden hinweisen?
Hauskäufer sollten bei Wohnungsbesichtigungen nicht auf Besichtigungstricks hereinfallen.
7. Kosten für Renovierungen und Sanierungen realistisch kalkulieren
Viele Altbauten sind renovierungsbedürftig. Daher lassen Sie sich eine Kostenschätzung erstellen, die folgende Punkte berücksichtigt:
- Kosten für Badsanierungen, neue Böden, Heizungen oder Fenster
Fakt ist: Arbeiten an Heizung, Sanitär und Elektroleitungen sind teuer. Daher wird generell ein sogenannter E-Check, welche eine normgerechte, anerkannte Prüfung der Elektroinstallationen beinhaltet, empfohlen.
- Dämmmaßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz
- Rücklagen bilden für unvorhergesehene Reparaturen
Eine zu optimistische Kalkulation kann schnell zur Kostenfalle werden
8. Externe Beratung von Experten
Externe Beratung von Experten wie Bauberater, Architekten oder erfahrene Handwerker helfen dabei, die Immobilie objektiv zu bewerten und eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Hauskäufer insbesondere von älteren und charmanten Häusern neigen dazu, ein Haus emotional zu bewerten, insbesondere dann, wenn es ihren Vorstellungen entspricht. Neutrale Experten erkennen Mängel und deren Folgen, die für Laien oftmals nicht ersichtlich sind.
Einbindung eines Finanzberater für die richtige Planung
Ein unabhängiger Finanzberater wie die Blumenau Finanzplanung hilft Hauskäufer ihre finanzielle Situation realistisch einzuschätzen:
Wie hoch darf die monatliche Belastung sein, ohne dass sie sich finanziell überlasten? (Anmerkung: Finanzierungsrechnner)
Gibt es Fördermöglichkeiten (z.B. KfW-Kredite), die eine Finanzierung erleichtern?
Welche Kreditangebote von welchen Banken sind wirklich sinnvoll?