Geldanlage: Viele Sparkassen-Kunden sind unzufrieden mit ihren Tagesgeld-Zinsen
Deutlicher Rückgang des Einlagenbestandes bei Festgeldkonten der Sparkassen
Auch beim Festgeld hinken die Genossenschaftsbanken und Sparkassen im Vergleich zu den konkurrierenden Banken deutlich hinterher. Gleichzeitig hat sich auch gezeigt, dass die Einlagen unter anderem auch wegen der Inflation erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten zurückgehen.
Neben den Volksbanken und Sparkassen, die ihr Geschäft ganz ohne Tagesgeldzinsen abwickeln, gibt es auch welche, die ihren Kunden Tagesgeldzinsen zahlen. Diese liegen Verivox zufolge allerdings im Schnitt bei nur 0,6 Prozent Zinsen pro Jahr. Vergleicht man den Zinssatz mit bundesweit aktiven Banken zeigt sich, dass diese ihren Kunden mit durchschnittlich 1,71 Prozent deutlich attraktivere Zinsangebote machen. In der Regel sind die Top-Zinskonditionen gleichwohl nur Lockangebote. Sie werden regelmäßig nur neuen Kundinnen und Kunden angeboten und zudem auch nur für einen begrenzten Zeitraum.
Obwohl die Durchschnittszinsen für Tagesgeld seit der Zinswende vor anderthalb Jahren nennenswert gestiegen sind, kommt die Erhöhung bei vielen Sparern nicht gleichermaßen an. Seit dem Sommer 2022 hat die EZB ihre Leit- und Einlagenzinsen bereits zehnmal angehoben mit dem Ziel, die Inflation in den Griff zu bekommen. Die eigentlichen Gewinner der Leitzinserhöhung sind de facto also die Banken und Sparkassen, da sie das bei ihnen angelegte Geld mit 4,25 Prozent bei der EZB parken können.
Fakt ist aber auch, dass auch die Festgeldangebote von Sparkassen und Volksbanken hinter dem Niveau anderer bundesweit aktiven Banken hinken. Diese liegen laut Verivox bei einem zwölfmonatigen Festgeld durchschnittlich bei 2,3 Prozent und somit hinter den Zinsangeboten anderer Banken in Höhe von 3,3 Prozent.
Das zögerliche Weitergeben der Zinsen an ihre Kundinnen und Kundinnen bleibt aber nicht ohne Auswirkungen für die Sparkassen und Volksbanken. So konnte ein deutlicher Rückgang der Einlagen von Januar bis Ende November 2023 verzeichnet werden. Ironischerweise hat jedoch auch die Bedeutung von Einlagen für Banken zugenommen da sie durch die Zinswende mit ihren Einlagen durch die Verzinsung der EZB-Geld verdienen. Laut PWC fiel der Einlagenbestand der Sparkassen bis Ende November 2023 um 1,7 Prozent auf 1,17 Billionen Euro. Bei den Volksbanken reduzierten sich die Einlagen um 0,8 Prozent auf 855 Milliarden Euro. Das Minus bei Einlagen privater Sparerinnen und Sparer fiel noch deutlicher aus.
Von den Rückgängen bei den Sparkassen und Volksbanken konnten wiederum die anderen privaten Banken profitieren. Deren Einlagen stiegen um satte 6 Prozent auf 1,9 Billionen Euro. Deutliche Gewinner waren laut PWC insbesondere die Direktbanken DKB und ING, die zusätzlichen Einlagen in Milliardenhöhe einsammeln konnten.
Erwähnenswert ist aber auch die Tatsache, dass bei allen drei Bankengruppen die täglich fälligen Einlagen der privaten Kunden zurückgingen. Demnach zogen Privatanleger bis November 196 Milliarden Euro von ihren Girokonten ab. Der überwiegende Teil hiervon floss davon in die Festgeldeinlagen. Festzuhalten bleibt, dass insbesondere bei den Sparkassen und Volksbanken die Veränderung bei den Tagesgeldern und den Festgeldern besonders deutlich ausfiel.
Mittlerweile macht sich auch innerhalb der Sparkassengruppe Kritik an der geringen Verzinsung breit. So räumte der neue Sparkassenpräsident Ulrich Reuter Versäumnisse bei der Vergabe der niedrigen Zinsen, die Sparkassen ihren Kunden auf Tages- und Festgeld bieten, ein. Diese Versäumnisse haben offensichtlich Spuren hinterlassen.
Expertenempfehlung der Blumenau Finanzplanung:
Mit Tagesgeld und Festgeld sparen Kunden der Sparkassen und Volksbanken derzeit der Inflation hinterher. Dies macht auf Dauer keinen Sinn.
Die Blumenau Finanzplanung hilft Sparern(-innen) auf der Suche nach attraktiven Zinsen. Neben Tagesgeld-Angeboten, die oft nur für Neu-Kunden gelten und regelmäßig zeitlich oder summenmäßig begrenzt sind, gibt es attraktive Alternativen: Geldmarktfonds. Diese folgen automatisch und zeitlich unbefristet dem EZB-Zins. Es entfällt somit das lästige Banken-Hopping nach Auslauf der befristeten Sonderkonditionen von Tagesgeldzinsen.