Geldanlage: Digitale Währungen Bitcoin & Co im Abwärtsstrudel
Massive Kurseinbrüche bei Kryptowährungen
In der Krypto-Branche reißen die Hiobsbotschaften derzeit nicht ab. Nahezu täglich erfahren wir von massiven Kurseinbrüchen bei digitalen Währungen, Auszahlungsstopps und Insolvenzen bei Krypto-Plattformen. Von den Hackerangriffen ganz zu schweigen.
Daher warnen viele Experten davor, kurzfristig in Krypto-Währungen zu investieren, da Verkaufswelle vermutlich noch lange nicht vorbei ist.
Fakt ist: Seit November 2021 hat Bitcoin zwei Drittel seines Wertes verloren, ebenso wie die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum.
Besonders stark belastet die Krypto-Branche der problematisch hohe Energieverbrauch bei der Herstellung von Kryptowährungen, insbesondere im Hinblick auf die stark steigenden Strompreise. In den kommenden Wochen will die eher nicht als Krypto-Befürworter geltende US-Regierung entscheiden, wie sie zukünftig digitale Währungen regulieren möchte.
Zurzeit wächst die Sorge vor einem Kryptoherbst mit weiter fallenden Preisen, die wohl noch eine längere Zeit niedrig bleiben dürften. Anleger stellen sich immer mehr die Frage, ob sie in Krypto überhaupt noch investieren sollen. Denn Kryptowährungen entpuppen sich zunehmend als spekulatives Anlageobjekt mit massiv schwankenden Kursen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Einlagen nicht geschützt sind. Wer also als Anleger sein investiertes Geld durch Hackerangriffe verliert, hat schlichtweg Pech gehabt. Es ist nicht abgesichert. Allein in diesem Jahr entstand laut Zahlen des Analysehauses Chainalysis durch Hackerangriffe ein Schaden von 2,1 Milliarden Dollar. Erst vor wenigen Wochen überlisteten Hacker mit banalen Computerkenntnissen den Kryptodienstleister Nomad und erleichterten diesen um fast 200 Millionen Dollar. Hiervon wurden bis dato nur knapp 17 Prozent von „gutmütigen“ Hackern zurückgezahlt. Im Juli musste das US-Unternehmen Celsius Network sogar Insolvenz anmelden, nachdem ein Blog-Beitrag des Krypto-Brokers der Krytobranche einen Lehmann Brothers Moment bescherte und eine regelrechte Verkaufswelle auslöste.
Für den erfolgsverwöhnten Krypto-Sektor ist diese Entwicklung sicherlich eine neue, ganz ungewohnte Situation. Bis dato erlebten Anleger und Unternehmen selbst während der Pandemie einen Höhenflug nach dem anderen. Sogar die steigende Inflation und die Nullzinspolitik der Banken spielten den vermeintlich neuen Zukunftswährungen in die Karten. So erreichte der Bitcoin im November 2021 sein Allzeithoch von 70.000 Dollar. Sicherlich: Kryptowährungen gelten schon seit längerer Zeit als volatil, aber die derzeitigen Preisschwankungen erreichen nie dagewesene Dimensionen.
Laut UN hat während der Pandemie die Verwendung von Kryptowährungen exorbitant zugenommen und somit einen Trend verschärft: Die Vorteile, die Kryptowährungen Einzelpersonen und Finanzinstitute bringen könnten, werden jetzt von Risiken und Kosten überschattet.
Insbesondere durch den Hackerangriff auf den ehemals größten Kryptohandelsplatz Mt. Gox, droht die Situation in der Branche weiterhin zu eskalieren. Rückblick: Im Jahr 2014 verlor Mt. Gox 800.000 Bitcoin. Den damals geschädigten Anlegern wurden Kompensationszahlungen zugesagt, die jetzt Ende August Bitcoins in Milliardenhöhe auf den Markt schwemmen. Es ist zu erwarten, dass diese neue Bitcoin-Flut die Kurse abermals abstürzen lassen wird.
Anzumerken bleibt, dass Banken sich sicherlich zukünftig weiterhin mit Kryptowährungen beschäftigen müssen. Denn die Blockchain-Technologie gilt als Infrastriktur der nächsten Jahrzehnte.
Doch was bleibt Ihnen als Anleger am Ende für eine Erkenntnis?
Kryptowährungen, ähnlich wie Edelmetalle, weisen einen wichtigen Unterschied zu anderen Anlageklassen auf. Sie sind keine produktiven Investments. Immobilien werfen Mieteinnahmen ab, Anleihen Zinsen und Aktien Dividenden. Bei Bitcoins, Ether und Co bleibt nur die Hoffnung auf einen höheren Preis in der Zukunft. Ein innerer Wert lässt sich angesichts fehlender Erträge nicht ermitteln.
Expertentipp der Blumenau Finanzplanung:
Eine Investition in Bitcoins ist nichts für sicherheitsbewusste Anleger. So lassen sich mit der Kryptowährung zwar kurzfristige Gewinne einfahren, aber der mögliche Totalverlust sollte jedem Anleger bewusst sein.