ETF: Vorsicht bei Themenfonds
Investment: Vier Gründe gegen Themenfonds
Hohe Verluste
Während Fondsgesellschaften immer neue Fonds konzipieren, zahlt sich ein Themeninvestment für Anleger nicht unbedingt aus. Die Fondsresearchfirma Morningstar zeigte jüngst auf, welche Risiken Anleger bei einem Investment in Themenfonds eingehen. So machten beispielsweise Anleger, die ihren Fokus auf Themen wie Blockchains oder Cloud-Computing legten, allein in diesem Jahr bisher mehr als 30 Prozent Verlust.
Verpasster Trend
Häufig ist eine schlechte Performance auf ein schlechtes Timing der Anleger zurückzuführen. So zeigte sich, dass viele Anleger ihre Fonds häufig am Kurshoch kauften und dann mit den folgenden Enttäuschungen konfrontiert wurden. Offensichtlich folgen Privatanleger gerne Investment-Stories, da die Themen für sie anschaulich und greifbar sind. Dabei tappen Sie regelmäßig in die Falle des pro-zyklischen Investments: Privatanleger werden oftmals erst aktiv, wenn das Thema an der Börse bereits gelaufen ist. Als Beispiel lässt sich hier die Vision der Wasserstoffwirtschaft anführen. Diese neue saubere Energiequelle löste im Jahr 2020 bei vielen Anlegern einen regelrechten Hype aus. Die Kurse der damit verbundenen Unternehmen schossen in die Höhe. Genau am Peak der Kurse legten diverse Anbieter entsprechende ETFs auf und seitdem haben sich die Werte mehr oder weniger halbiert.
Hohes Klumpenrisiko
Fakt ist auch: Branchenfonds bergen ein hohes Klumpenrisiko. Die Produkte sind in der Regel auf sehr wenige Aktienwerte konzentriert. Daher sollten Anleger besonders auf die Diversifikation achten. So unterliegen aktiv gemanagte Fonds harten Streuungsregeln wohingegen bei Indexfonds die Limits weitaus lockerer gehandhabt werden. Zur Info: Von einem Klumpenrisiko spricht man in der Finanzwelt immer dann, wenn ein Aktienindex, ETF oder ein sonstiges streuendes Produkt zwar oberflächlich gut diversifiziert scheint, da viele verschiedene Wertpapiere enthalten sind. Erst beim genaueren Hinsehen offenbart sich, dass viele der Werte auf irgendeine Art und Weise miteinander zusammenhängen. Sei es, weil es sich um Titel aus der gleichen Branche oder aus dem gleichen Land handelt.
Hohe Gebühren
Auch lohnt ein Blick auf die Gebühren. In der Regel gelten ETFs als preiswert. Während aktiv betreute Aktienfonds bis zu zwei Prozent der Jahresgebühren kosten können, fallen die Gebühren bei den beliebten Indizes wie MSCI World oder Euro Stoxx 50 wesentlicher günstiger aus.
Wie bereits erwähnt, verkaufen Themenfonds oft eine gute Geschichte – und gute Geschichten lassen sich oftmals besser verkaufen. Mit Kosten von um die 1,50 Prozent pro Jahr herum sind Themenfonds aber deutlich teurer als andere Anlageprodukte. Allen voran stehen die Kryptowährungen mit 2,2 Prozent.
Expertentipp der Blumenau Finanzplanung:
Auch wenn die Geschichten, mit denen einige Themenfonds- Anbieter ihre Produkte anpreisen, spannender klingen mag, rät die Blumenau Finanzplanung von einem solchen Investment im Regelfall ab. Insbesondere dann, wenn es um die private Vorsorge geht. Mit einem «langweiligen», dafür nachhaltig für Erfolg aufgestellten Portfolio ist man aus unserer Sicht weit besser bedient.