Einführung von Negativzinsen für Geldanlagen

Immer mehr Geldinstitute führen Strafzinsen ein

Im Grunde genommen möchten die Kreditinstitute ihre Strafzinsen, die sie seit 2014 für geparkte Gelder bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zahlen müssen, an ihre Kunden durchreichen. Für hiesige Bankkunden besonders hart, denn nirgendwo in Europa liegt mit rund 2,4 Billionen Euro so viel Geld auf Sparbüchern und Konten wie in Deutschland.

Was für Firmenkunden ab einer bestimmten Einlagenhöhe bereits seit längerer Zeit gilt, wird jetzt für Privatkunden sukzessiv eingeführt. Dabei sollen einfache Sparer sollen bis dato vor Strafzinsen verschont werden. Vorerst! Erst einmal startet z. B. die Commerzbank mit der Einführung von Strafzinsen bei Privatkunden mit hohen Einlagen. Ab welcher Einlagenhöhe Strafzinsen gelten sollen wurde, dabei von der Bank bis dato nicht offen kommuniziert. Die Berliner Sparkasse hingegen ließ jüngst mitteilen, dass sie den Freibetrag, der von Negativzinsen verschont bleibt, von einer Millionen Euro auf 500 000 Euro gesenkt habe. Bisher gibt es mittlerweile schon rund 40 Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die von ihren Privatkunden Minuszinsen oder Verwahrgebühren verlangen.

Dabei kann man den Banken noch nicht einmal einen Vorwurf machen, denn lange Zeit schreckten viele Banken davor zurück, von ihren Privatkunden Minuszinsen zu verlangen. Doch auf Dauer scheinen die Banken die zusätzlichen Erträge, die die EZB Geldpolitik verlange, nicht mehr durch zusätzliches Provisionsgeschäft oder das Senken von Kosten auffangen zu können.

Ein Strategiepapier wurde bereits seitens der Volks- und Raiffeisenbanken entwickelt. Dieses zeigt auf, wie intensiv sich selbst die Volksbanken mit diesem doch heiklen Thema rund um das Thema Minuszinsen beschäftigen. Am wichtigsten scheint hierbei die sensible schrittweise Einstimmung der Kunden auf die Negativzinsen. Im ersten Schritt sollen die Bankkunden grundsätzlich auf eine mögliche Einführung von Negativzinsen vorbereitet werden; im nächsten Schritt dann die Verankerung von Negativzinsen im Neugeschäft. Danach ist laut Strategieplan eine individuelle Zinseinführung für solche Firmen- und Privatkunden, die über sehr hohe Einlagen bei den Banken verfügen, bevor letztendlich dann Negativzinsen im gesamten Mengengeschäft vorgesehen werden.

Eine Ende der Niedrigzinsen ist auf Jahre nicht absehbar. Daher macht es Sinn, seine eigene Anlagestrategie auf die gegebenen Rahmenbedingungen anzupassen.

Blumenau Finanzplanung unterstützt Sie gerne bei der Entwicklung und Umsetzung einer Anlagestrategie, die robust ist gegen Kursschwankungen und gleichzeitig positive Erträge generiert.