Die Tücken der Themen-Fonds und ETFs
Worauf Anleger bei Themenfonds achten müssen
In der letzten Zeit war zu beobachten, dass viele Fondsgesellschaften spezielle ETFs zu u.a. den Themen Gesundheit, Digitalisierung, erneuerbare Energien, Elektromobilität aufgelegt haben. Allein rund um das Thema Gesundheit haben Anleger mehr als 17 Milliarden Dollar in darauf zugeschnittene ETFs investiert. Dieser Faszination rund um ETFs konnten sich selbst die sonst eher zurückhaltenden Deutschen nicht entziehen. Nach Meldung der Deutschen Börse waren besonders Indexfonds zu Themen wie Clean Energy, Robotik, Cybersicherheit und Healthcare Innovation bei den deutschen Anlegern beliebt.
Dabei ist die Spannbreite an phantasievollen ETF Angeboten seitens der Anbieter sehr breit gefächert. Zu allen derzeit coolen und hippen Themen wie z.B. Cloud-Computing, Blockchain oder Videospielen gibt es passende ETF Angebote. Häufig werden diese ETFs auch gerne unter dem gut klingelnden Stichwort „Trend“ oder „Megatrend“ verkauft. Und obwohl sich viele neue Anlageprodukte übertrieben anhören, verzeichnen sie erstaunlicherweise Zuwächse im dreistelligen Prozentbereich.
Doch schaut man genauer auf die wunderbar aussehenden Themen-ETFs zeigt sich, dass auch hier grundsätzliche Schwächen vorliegen können. Die Blumenau Finanzplanung möchte im folgenden auf zwei grundsätzliche Schwächen der Themen-ETFs eingehen.
Die erste Schwäche hat mit dem Grundgedanken zu tun, der ursprünglich jedem Indexfonds innewohnte. So sind Indexfonds entstanden, um einen möglichst breiten Aktienmarkt so neutral, wie möglich abzubilden. Anzumerken ist sicherlich auch, dass kein Index auf der Welt wahrhaft neutral ist. Doch bilden etablierte Börsenbarometer wie der amerikanische S&P 500, der Weltaktienindex MSCI World oder der deutsche DAX bilden zumindest die Wertentwicklung herausragender Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen ab. Denn entgegen spezialisierter Themen ETFS ist der Erfolg etablierter ETFs nicht von der Entwicklung von nur einer Branche abhängig. Und daher sind Börsen-schwankungen von einzelnen Unternehmen innerhalb eines ETFs wie z.B. MSCI World viel entspannter auszuhalten. Ganz anders sieht es dabei bei Themen-ETFs aus. Da das Investment in Unternehmen aus ähnlichen Branchen fließt, müssen Anleger deutlich höhere Schwankungen aushalten. Darüber hinaus müssen Anleger aktive Anlageentscheidungen für ein spezielles Thema treffen. Daher empfiehlt die Blumenau Finanzplanung: Wer in einen einzelnen Trend investieren möchte, sollte einen entsprechenden Themen ETF wegen des hohen Klumpenrisikos höchstens als Beimischung verwenden. So sollten nicht mehr als fünf bis zehn Prozent der Anlagegelder Themen – ETFs ausmachen.
Problematik Nummer zwei der Themen-ETFs: Börsentrends müssen erst einmal eine Zeitlang laufen, bevor sie zum Trend ausgerufen werden können. Insofern werden Anleger vielfach über die Wertentwicklung der Vergangenheit angelockt. Und so kann es passieren, dass auf ein Jahr mit hohem Kursplus sehr wahrscheinlich ein Jahr mit geringeren Zuwachs folgen wird. Zumal die Aktienkursentwicklung auch durch höhere Firmengewinne gerechtfertigt werden muss, zumindest die Erwartung vieler Finanzmarktteilnehmer.
Letzten Endes zeigt sich, dass Themen-ETFs Anlegern deutlich mehr Arbeit machen als die gewöhnlichen Varianten. Mancher Anleger wird hier eine böse Überraschung erleben. Beispiele, dass trendige Anlagen zu Verlusten führen, gibt es zahlreiche. Zu nennen sind hier die Dotcom-Blase, die BRIC-Blase, die verlustbringenden Absolute-Return-Strategien, der Goldrausch in 2012 ……