Die 7 Sünden bei der Kapitalanlage
1. Kurzfristiges Denken
Die meisten Anleger sind bei ihren Anlageentscheidungen zu kurzfristig orientiert. Ihr Augenmerk liegt lediglich auf der Entwicklung des Titels der vergangenen Wochen oder Monate. Diese kurzfristige Denkweise entpuppt sich häufig als ein Fehler, da Aktienkurse kurzfristig gesehen sehr sensibel auf externe Ereignisse wie z.B. Unternehmensnachrichten reagieren. Dabei hängt die Wertentwicklung von verschiedenen Faktoren ab. Eine Analyse der Kursentwicklung der letzten Jahre sowie eine Prognose auf Sicht von mindestens fünf Jahre dient für Anleger als fundierte und sichere Basis für Ihre Kaufentscheidung.
2. Zu Hause ist es am Schönsten (Home-Bias)
Ein weiterer Fehler von Anleger besteht darin, dass sie immer wieder auf bekannte Werte setzten und sich lediglich auf den heimischen Aktienmarkt konzentrieren und somit schätzungsweise 99% der Möglichkeiten ausblenden. Gleichwohl kommt es neben dem Ausblenden von Chancen außerhalb des Heimatmarktes zu einer unzureichenden Streuung des Risikos. Trotz einer globalen Wirtschaft, die immer enger miteinander verbunden ist, gibt es nach wie vor länder- bzw. regional spezifische Risiken, die sich nur mit einer guten Streuung vermeiden lassen.
3. Mainstream Verhalten
Viele Investoren folgen nach wie vor häufig dem Mainstream, d.h. fallen die Kurse verkaufen sie; steigen diese, kaufen sie. Doch leider hinken sie mit dieser Vorgehensweise immer ein wenig hinterher und verpassen somit attraktive Gewinne. Als Beispiel lässt sich die Anhebung des Mindestkurses des Franken zum Euro im Jahr 2015 anführen, wo durch panikartige Verkäufe die Schweizer Börse dramatisch abstürzte. Dabei blendeten die Anleger aus, dass international aktive Schweizer Konzerne weniger von der Frankenaufwertung betroffen waren als heimische Unternehmen.
4. Alles auf eine Karte setzen
Ein weiterer Fehler der häufig von Anleger gemacht wird ist, sich nur auf eine Anlageklasse oder einen einzelnen Titel zu konzentrieren. In der Regel besitzt ein Privatanleger zehn Aktien und das ist zu wenig. So können schlechte Unternehmensnachrichten einzelne Aktien immer wieder auf beträchtliche Talfahrt schicken wie z.B. in den 1990 er Jahren, wo sich viele Anleger einzig und allein auf die T-Aktie konzentrierten und letztendlich hohe Verluste einfuhren.
5. Aus dem Bauch heraus
Gefühle spielen an der Börse eine entscheidende Rolle. Viele Anleger, selbst alte Hasen, sind nicht gegen Gefühle wie Angst vor Verlusten und Gier auf Gewinne gefeit. Drastische Kursanstiege bzw. Kursabstürze belegen dieses Phänomen. Anleger sollten daher besonnen agieren und emotionale Kurzschlusshandlungen wie vorschnelle Verkäufe vermeiden.
6. Sinnloser Aktionismus
Kurzfristiges Handeln und blinder Aktionismus zeigt sich bei vielen Anlegern. Durch ständiges Kaufen und Verkaufen versuchen sie den größtmöglichen Profit zu erzielen und optimieren ständig ihr Portfolio. Anleger sollten stattdessen eine mittel- bis langfristige Anlagestrategie verfolgen und diese dann auch bei kurzfristigen Marktturbulenzen beibehalten.
7. Vergangenes zu hoch bewerten
Die Investoren sollten Ereignisse aus der Vergangenheit nicht auf aktuelle Geschehnisse projizieren und diese Erkenntnis sollten sie auch beherzigen. Als abschreckendes Beispiel sei hier die Lehmann Brothers Pleite anzuführen, wo viele Börsenexperten Anlegern trotz schwierigem Marktumfeld der vergangenen Dekaden empfahlen, Aktien zu erwerben. Das dicke Ende folgte: Die Finanzweltkrise!