Börsentipps to Go
Warum Anleger nicht den Anlagetipps auf Twitter & Co. vertrauen sollten
Besonders beliebt war damals die Fernsehsendung 3sat Börse, in der Investmentbanker, Experten und Fachjournalisten Zuschauern beispielhaft verdeutlichten, wie sie ihr virtuelles Geld vermehrten.
In der heutigen Zeit sieht das alles ganz anders aus. Jetzt twittern Musikstars oder Unternehmer ihre ganz persönlichen Börsentipps in die große weite Welt hinaus. Dabei bedienen sie sich noch nicht einmal irgendwelcher Kennziffern oder Begründungen mittels Gewinne oder Verluste. Vereinzelt sind es manchmal nur einzelne Bilder, die Promis wie Tesla-Chef Elon Musk oder Rapper wie Snoop Dog zum Aufruf des Kaufs eines Wertpapieres verwenden. Förderlich für die Aktienkultur sind diese auf 80 Zeichen limitierten Textnachrichten sicherlich nicht. Um erfolgreich an der Börse zu agieren, bedarf es einer fundierten Analyse der ganz persönlichen Anlagestrategie. Dabei sollte insbesondere geklärt werden, welche Schwankungen akzeptiert werden, wie der Anlagehorizont aussieht oder wie auf Kursverluste von Aktien reagiert werden soll.
Selbst Front Running, welches eine Form des Insiderhandels beschreibt, bei dem bestimmte Marktakteure eine Aktie kaufen und sie nachträglich in die Höhe treiben, scheint bei der neuen Generation von Börseninfluencern keine Rolle mehr zu spielen. Dies verdeutlicht das Vorgehen beim kanadisch-amerikanischen Investmentunternehmers Chamath Palihapitiya. Dieser hatte Ende Januar diesen Jahres via Twitter verkündigt, dass er Kauf-Optionen auf die Gamestop-Aktie erworben hätte. Wenige Stunden bevor Elon Musk für die Gamestop Aktie warb.
Was darauf folgte war ein regelrechter Run von Kleinanlegern auf die Gamestop Aktie. Nach Berechnungen des „Wall Street Journals“ sorgten diese mit ihren Käufen für ein Kursanstieg von knapp zehn Prozent.
Äußerst fragwürdig allerdings war dann die Auflösung der Kauf-Optionen seitens des Unternehmers Palihapitiya bereits am nächsten Morgen.
Letztendlich kann davon ausgegangen werden, dass er selbst nach Abzug seiner angekündigten großzügigen Spende, genug Gewinn abgezockt hat.
Der unabhängige Berater der Blumenau Finanzplanung empfiehlt Ihnen, nur mit einem überschaubaren Budget auf einzelne Titel zu setzen. Den Großteil des Anlageportfolios sollten Sie in ein breit gestreutes, robustes und globales Portfolio anlegen.