Im Fokus: Die Berufsunfähigkeitsversicherung
Teil 2. Die wichtigsten Eckdaten zur BU
Die Ausgestaltung der Prämienhöhe bemisst sich generell nach der Ausübung des Berufs bei Antragstellung. Handwerklich orientierte Berufe sind mit höheren Prämien belegt als vergleichsweise Berufe die vorwiegend in Büros stattfinden. Die geringste Berufsunfähigkeitsprämie bezahlen Akademiker.
Häufig weichen die Einordnungen der einzelnen Versicherer zu den teilweise 14 Berufsgruppen stark voneinander ab. Prämienspannen von bis zu 300 Prozent können verzeichnet werden. Die Blumenau Finanzplanung wählt daher die einzelnen Versicherer sorgsam aus und recherchiert mehrere BU Angebote und Absicherungsvarianten -unter Berücksichtigung des Gesundheitszustandes-ein.
Es bleibt anzumerken, dass ein etwaiger Berufswechsel nach Vertragsabschluss keinerlei Auswirkungen auf die Höhe der BU Prämie hat, da keine Neueinstufungen seitens der Versicherer vorgenommen werden.
In der Regel kalkulieren Versicherer eine höhere Anzahl an BU-Fällen ein, als tatsächlich eintreten. Die hieraus von den Versicherern erwirtschafteten Überschüsse werden an die Versicherungsnehmer weitergeleitet.
Welches ist die richtige Art der Überschussverwendung?
Beitragsverrechnung/ Sofortrabatt
Es wird eine sofortige Anrechnung der Überschüsse auf den laufend zu zahlenden Beitrag für die gewünschte BU-Absicherung vorgenommen, es entsteht die Nettoprämie.
Vorteile:
- Niedrigste Beitragsbelastung, da nur Zahlung des Nettobeitrags
- Positiv für Existenzgründer, die zwar auch eine hohe BU-Rente benötigen, aber zu Beginn nur über begrenzte Liquidität verfügen
- Hat der Versicherer gut kalkuliert, bleibt der Beitrag bei diesem Überschusssystem über die Laufzeit hinweg stabil
Nachteile:
- Erwirtschaftet der Versicherer geringere Überschüsse kann die Prämie bis zum Maximalbetrag (Bruttoprämie) steigen.
- Die Nettoprämien und der Tarifbeitrag (Bruttoprämie) können bei einigen Versicherern bis zu 100 Prozent auseinanderliegen.
Die Blumenau Finanzplanung empfiehlt als Überschussverwendung den Sofortrabatt.
Schlussüberschuss:
Von einigen Versicherern wird angeboten, die Überschüsse verzinslich anzulegen oder zum Kauf von Investmentfondsanteilen zu nutzen und so für den Versicherten ein kleines Fondsvermögen aufzubauen, welches am Ende der Versicherungsdauer in Form eines einmaligen Kapitalbetrages ausbezahlt wird.
Nachteile:
- Höhere Beitragsbelastung
- Verwendung des Überschuss erst in ferner Zukunft
3. Bonussystem:
Neben der vertraglich garantierten Berufsunfähigkeitsrente aus den Überschüssen wird eine zusätzliche Bonus-Rente finanziert und somit die effektive BU-Rente erhöht.
Vorteil:
- Höhe des Zahlbeitrages bleibt über die Laufzeit stabil.
Nachteil:
- Die Höhe der ausgezahlten Rente ist nicht kalkulierbar und eignet sich daher nicht für eine bedarfsgerechte BU-Absicherung.
Für wen ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung wichtig?
Jeder , der auf sein Erwerbseinkommen angewiesen ist, sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) haben.
Die BU Versicherung zahlt dem Versicherten eine Rente, falls dieser aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf nicht mehr ausüben kann.
Laut der Deutschen Rentenversicherung schafft jeder fünfte Arbeitnehmer es nicht, bis zur Altersrente zu durchzuarbeiten und bezieht Erwerbsminderungs-rente, die allerdings sehr knapp bemessen ist. Sie liegt oft bei nur einem Drittel des letzten Bruttogehalts. Ein zusätzlicher Schutz gegen den Ausfall der eigenen Arbeitskraft ist mithilfe einer BU Versicherung daher fast für jeden Berufstätigen wichtig.
Was wird nicht benötigt?
Generell sollten Altersvorsorge und Risikoschutz radikal voneinander getrennt werden. Die Blumenau Finanzplanung empfiehlt für das Berufsunfähigkeits-risiko eine autarke BU oder eine Risikolebensversicherung mit BUZ abzuschließen. Nicht empfehlenswert hingegen ist eine BU als Zusatz (BUZ) zu einer kapitalbildenden Lebens- oder Rentenversicherung. Zum einen ist diese Kombination sehr viel teurer und zum anderen lässt sie sich auch nicht losgelöst von der kapitalbildenden Versicherung weiterführen. Sollte die kapitalbildende Versicherung wegen finanzieller Engpässe nicht mehr fortgeführt werden können, würde automatisch auch der Schutz gegen Berufsunfähigkeit entfallen bzw. stark gemindert werden. Infolgedessen müsste dann eine neue BU Versicherung mit erneuter Prüfung der Gesundheitsangaben im Antrag eingereicht werden, die eine höhere Prämie wegen des fortgeschrittenen Alters mit sich bringen würde. Im schlimmsten Fall könnte bei Vorliegen etwaiger Vorerkrankungen ein Abschluss einer BU Versicherung gänzlich versagt bleiben.
Kombivertrag Rürup Rente mit BUZ:
Der Vorteil dieses Kombivertrags besteht darin, dass die Beiträge für die finanzielle Absicherung bei Berufsunfähigkeit besser steuerlich geltend gemacht werden können. Allerdings hat die Verbindung aus Alters- und Risikovorsorge auch den Nachteil, dass die Rente, die bei Berufsunfähigkeit geleistet wird stärker versteuert werden muss als die Rente aus einer normalen BU.
Kombivertrag: Riester Rente mit BUZ
Wird eine Riester-Rente mit der Berufsunfähigkeitsversicherung gekoppelt, dürfen laut Gesetz nur 20 % der Beiträge in die Zusatzversicherung BUZ eingezahlt werden. Dadurch wird die Höhe einer Rentenauszahlung allein für die Berufsunfähigkeit stark eingegrenzt. Sie erreicht lediglich einige Hundert Euro im Jahr.
Betriebliche Altersvorsorge -insbesondere Direktversicherung- mit BUZ:
Auch diese Ausgestaltung wird seitens der Blumenau Finanzplanung nicht empfohlen, aufgrund der vorangehenden Erläuterungen zur Rürup Rente. In einigen Fällen kann eine Absicherung des BU-Risikos über die BAV sinnvoll sein, da beim Abschluss über den Arbeitgeber nur eine abgeschwächte Gesundheits-prüfung erfolgt. Dies kann bei Arbeitnehmern, die keine normale BU über den herkömmlichen Weg erhalten würden, ein alternativer Weg sein, Berufsunfähigkeitsschutz zu erhalten.
Weitere Informationen:
Im Fokus: Die Berufsunfähigkeitsversicherung - Die wichtigsten Eckdaten zur BU (Teil 1)
Im Fokus: Die Berufsunfähigkeitsversicherung - Die wichtigsten Tipps für den Vertragsabschluss (Teil 3)
Im Fokus: Die Berufsunfähigkeitsversicherung - Besonderheiten zur Berufsunfähigkeitsversicherung (Teil 4)