Babyboomer gehen in Rente
Neue Rekordzahlen bei Rentenanträgen
So kamen alleine im letzten Jahr 816.000 Versicherte hinzu. Dieser starke Anstieg der Rentner ist aufgrund der demographischen Entwicklung begründbar. In der zweiten Hälfte der 1950er und der ersten Hälfte der 1960er Jahre war eine kurze Phase steigender Geburtenrate zu verzeichnen. Die sogenannten Babyboomer konnten damals eine sogenannte demographische Dividende einfahren: Auf der einen Seite wurden von ihnen verhältnismäßig weniger Versorgungsansprüche aufgerufen da die vorangehende Generation durch Kriegsverluste ausgedünnt wurde. Auf der anderen Seite konnten sie sich auf das Erwerbsleben konzentrieren und vom wirtschaftlichen Aufschwung profitieren. Dabei zeugten sie verhältnismäßig weniger Kinder.
Im Folgenden gibt die Blumenau Finanzplanung einen Überblick über die einzelnen veröffentlichten Zahlen:
· Die sogenannte Regelaltersgrenze, das sind diejenigen die 1954 geboren sind, erreichten 357.000. Das sind 5,1 Prozent mehr als 2018.
Begründet wird dieser Anstieg durch die Ausweitung der Mütterrente, die weiblichen Versicherten durch die weitere Anrechnung von Kindererziehungsjahren erstmals Rentenansprüche zusichert.
· Anstieg der Altersrente für langjährig Versicherte trotz finanzieller Abschläge von 145.000 auf 152.000 Versicherte. Bedingung für diese Altersrente ist das Erreichen des 63. Lebensjahres
· Die Zahl der Versicherten, die von der abschlagsfreien „Rente ab 63“ profitieren steigt kontinuierlich an. Sie liegt mit 253.000 Versicherten um 4 Prozent höher als noch 2018
· Weiterhin ist ein Anstieg der durchschnittlichen Bezugsdauer der Versichertenrente zu verzeichnen, aufgrund einer stetig steigenden Lebenserwartung. Die derzeitige durchschnittliche Bezugsdauer bei Männern liegt bei 18,1 Jahren und bei Frauen bei 21,8 Jahren; Tendenz steigend!
· Die Höhe der durchschnittlichen Altersrente bei Neu-Rentnern ist im Vergleich zum Versicherungsjahr 2018 um 4,4 Prozent gestiegen und liegt derzeit bei 1.249 Euro. Zurückzuführen für diesen sprunghaften Anstieg ist die im Juli 2019 vergleichsweise hohe Rentenanpassung mit 3,18 Prozent im Westen und 3,91 Prozent im Osten. Darüber hinaus ist ein Anstieg der durchschnittlichen Altersrente für die Frauen durch die erhöhte Mütterrente zu verzeichnen.
Die Verrentung der zahlenstarken Jahrgänge stellt den deutschen Staat vor große Probleme, da sie die Aufgabe meistern muss, ihren sozialstaatlichen Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Babyboomer-Generation gerecht zu werden. Diese Generation wiederum ist jedoch aufgrund der damaligen geburtenschwachen Jahrgänge dafür verantwortlich, dass es in Zukunft weniger Beitragszahler geben wird.