Altersvorsorge: Die Krux mit der Garantie für Geldanlagen
Inflation als größter Feind der Altersvorsorge
Welche Risiken gefährden Ihre Vorsorge und langfristige Anlage?
Zum Glück gibt es langfristig nur sehr wenige gefährliche Anlagerisiken. Und es mag den einen oder anderen Leser überraschen. Ein Aktiencrash gehört nicht dazu! Bei einem Aktiencrash handelt es sich um eine kurzfristige, heftige Marktkorrektur. Die gefallenen Vermögenswerte – also z. B. Aktienmärkte – erholen sich regelmäßig wieder. In der Regel sogar sehr schnell – binnen Monaten oder wenigen Jahren. In kaum einem Fall hat die Erholung länger als ein Jahrzehnt angedauert.
Deep Risks sind dagegen keine temporären Kurs- oder Preisschwankungen, sondern vielmehr geht es dabei um langfristige und endgültige Risiken. Es handelt sich im Einzelnen um: Vermögensverluste durch Zerstörung, Konfiszierung durch Enteignung, endgültiger Zahlungsausfall eines Schuldners sowie Deflation und Inflation.
Die Blumenau Finanzplanung sieht bei der Inflation die größte Herausforderung für langfristig orientierte Anleger. Im Allgemeinen wird die Inflation in der Bevölkerung nur temporär als bewusste Problematik angesehen. Aber de facto frisst sich die Inflation wie ein Krebsgeschwür durch eine Langfristanlage.
Die Anleger und Sparer fürchten die falschen Risiken
Kurzfristig ist sie meistens kaum wahrnehmbar, doch langfristig zersetzt die Inflation die Kaufkraft des Geldes. So müsste beispielsweise ein Berufseinsteiger mit 23 Jahren damit rechnen, dass bis zu seinem Renteneintrittsbeginn von 67 Jahren, sein kumulierter Kaufkraftverlust ca. zwei Drittel der gegenwärtigen Basis betragen würde. Und dass selbst bei einem von der Europäischen Zentralbank angestrebten Inflationsziel von 2 Prozent. Letzten Endes fürchten viele Langfristsparer und Versicherte die falschen Risiken, wenn sie sich an den reinen Euro Beträgen orientieren. Fälschlicherweise parken sie daher ihr Geld auf dem Tagesgeldkonto oder legen es in Lebensversicherungen mit Kapitalgarantie an. Fakt aber ist: Positive Realzinsen sind dort nicht möglich. Häufig wird daher die einseitige Fokussierung auf nominelle Größen von Verhaltensökonomen auch als reine „Geldillusion“ bezeichnet. Denn für viele Anleger ist nicht offensichtlich, dass Kapitalerträge auf Basis von Nominalrenditen besteuert werden. In einem Szenario von beispielsweise drei Prozent Zins und drei Prozent Inflation sinkt der Realzins nach Steuern auf circa minus 0,8 Prozent. Und obwohl der Realzins vor Steuern bei Null liegt, müssen Anleger auf ihren dreiprozentigen nominellen Zinsertrag 25 Prozent Kapitalertragssteuer, Solidaritätssteuer und ggf. Kirchensteuer bezahlen. Fazit: Die Anleger sparen sich arm, während der Staat an der Inflation ordentlich mitverdient.
Garantien sind langfristig wertlos und kosten Rendite
Eine zusätzliche private Altersvorsorge ist für die meisten Bundesbürger ein Muss. Die Riester-Rente, die als staatlich unterstützte private Altersvorsorge gedacht war, hat sich in der Vergangenheit nicht bewährt. Aufgrund der strengen Garantieauflagen und der hohen Kosten ging die Zahl der Riester-Verträge seit Jahren zurück. Zwar hat die Bundesregierung eine Reform der Riester-Rente in die Wege geleitet, doch eine Neuregelung kommt frühestens im nächsten Jahr. Eine vom Bundesfinanzministerium eingesetzte Kommission sollte Vorschläge erarbeiten, die eine kapitalgedeckte Vorsorge ohne Garantien, jedoch mit stärkerem Anteil im inflationssicheren Sachvermögen, wie Aktien, ermöglichen.
Umso erstaunlicher, dass nach der Vorstellung der Ergebnisse der Fokusgruppe nach wie vor Produkte mit Garantien empfohlen werden. Insbesondere für die Anleger, die einen hohen Wert auf Sicherheiten legen. Und so wird das seit vielen Jahren widerlegte Narrativ, dass vorübergehende Kursschwankungen von Sachanlagen „unsicher“ seien, schön fortgesetzt. Die Misere aber ist, dass die wertlosen nominellen Garantien dazu führen, dass der überwiegende Teil des kumulierten Kapitals im inflationsgefährdeten Geldvermögen steckt. Daher empfehlen Finanzexperten wie auch die Blumenau Finanzplanung den Anlegern, langfristig ihr Kapital in inflationsgeschütztem und renditestärkerem Sachvermögen wie Aktien, Immobilien oder Infrastrukturanlagen zu investieren. Andernfalls sparen sich Anleger mit kapitalbindenden Lebens- oder Rentenversicherungen inflationsbereinigt weiter arm.
Wie es mit der Altersvorsorge gehen könnte, macht beispielsweise Schweden vor. Nicht wenige fordern daher dieses erfolgreiche Modell aus Schweden auch für Deutschland. Denn hier müssen Bürger beim langfristigen Vermögensaufbau kurzfristige Kursschwankungen nicht fürchten. Bedingt durch ein hohes Maß an Flexibilität haben zukünftige Rentner die Möglichkeit vor einer gewünschten Entnahme den Anteil der mit Schwankungsrisiken behafteten Sachanlagen sukzessiv zu reduzieren, um ein Liquiditätspuffer im Geldvermögen aufzubauen.
Aus Sicht der Blumenau Finanzplanung führt beim Aufbau der Altersvorsorge kein Weg an Aktien vorbei. Sie bringen deutlich höhere Renditen als klassische Zinsanlagen. Aktienfonds, seien es nun aktiv gemanagte oder börsengehandelte ETFs, die einen Aktienindex abbilden, streuen Risiken breit.