Alles sauber!
Ethisches Investment
Das Zinsniveau für Tagesgeld ist mäßig, die Renditen bei Bundesanleihen recht überschaubar doch klettern die die Aktienkurse immer höher. Dies hat zur Folge, dass Anleger ihr Geld an der Börse investieren wollen. Nur hat diese in Deutschland keinen guten Ruf- viele Anleger zweifeln an den Geschäftspraktiken der Konzerne. Und auch die alleinige Rendite ist nicht maßgebend für die Anleger denn zunehmend geraten die Geschäfte an Waffen, Tabak, Gentechnik oder klimaschädlicher Kohle immer mehr in Verruf.
Die bewusste Geldanlage gewinnt mittlerweile auch an der von harten Zahlen dominierten Finanzwelt immer an Bedeutung. Dass liegt sicherlich auch daran, weil große Unternehmen immer mehr in Richtung Öko-Invest tendieren. So hat sich z.B. die Allianz von Geschäften mit Firmen, die einen großen Teil ihres Umsatzes mit Kohle erwirtschaftet haben, verabschiedet und die Deutsche Bank tätigt auch keine Investments mehr in Kohlekraftwerke.
Lanciert wird dieser Trend sicherlich durch die politischen Entscheidungen mehrerer Staaten, die unter anderem auf der Bonner Weltklimakonferenz eine Allianz für den Kohleausstieg bildeten. Auch die Börse ist in derart unterwegs, dass sie Aktien von Autobauern oder Kohlefirmen mit einem Abschlag handelt, da die Anleger den Firmen die Entwicklung vom Verbrennungsmotor Richtung E-Mobilität nicht zutrauen und schärfere CO2-Regulierung fürchten.
Gute Unternehmensführung und gesundes Wirtschaften zählen bei nachhaltigen Investments ebenso wie karitative Motive. Viele Großanleger durchforsteten ihre Portfolios mit Nachhaltigkeitskriterien, um mögliche Gefahren zu lokalisieren. Andere Investoren möchten schlichtweg ihr grünes Image aufpolieren.
Das Angebot für Privatanleger, in nachhaltige Fonds zu investieren, ist mittlerweile auf 430 gestiegen. Dabei achten die Fondsmanager in der Regel auf Kennziffern wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung, auf Englisch abgekürzt ESG.
Nachhaltige Fonds klammern dabei Firmen, die mit Waffen, Tabak, Alkohol oder Kernenergie ihr Geld machen, aus. Und auch Konzerne, bei denen Arbeits-und Menschenrechte verletzt oder Gentechnik eingesetzt wird , werden ausgeschlossen.
Insgesamt betrachtet ist der Markt für nachhaltiges Investieren immer noch verschwindend gering, er wird mit einem Anteil von unter 2 Prozent mit 18 Milliarden Euro von insgesamt einer Billion Euro eingestuft. Es zeigt sich jedoch, dass der Trend beim Neugeschäft nach oben geht und ESG-Anlagen an Dynamik zulegen.
Letztendlich kristallisiert sich auch immer mehr heraus, dass nachhaltiges Investieren kein Renditeverzicht bedeutet. Eine Studie der Analysefirma Scope fand heraus, dass es bei einem Vergleich über eine Laufzeit von drei Jahren zwischen herkömmlichen und sauberen Investmentfonds nur zu geringen Leistungsunterschieden kam. Dabei schnitten nachhaltige Fonds gar mit leicht höhere Renditen ab.