Zinsen fallen, Inflation steigt. Was tun?

Geldanlage in Niedrigzinsumfeld

Besondere Brisanz erhält diese Aussage vor allem hinsichtlich des zeitlichen Zusammentreffens mit unserer aktuellen Niedrigzinsphase.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält am Leitzins von null Prozent fest. Gleichzeitig tätigt sie Käufe in Höhe von 80 Milliarden Euro monatlich bei Staatsanleihen und diversen Wertpapieren.

Das klassische Sparen in Form von Sparbüchern oder auf Tagesgeldkonten wirft schon längst keine Rendite mehr ab. Guthabenzinsen existieren so gut wie nicht mehr. Kompensation von Inflation durch Zinsen auf Ersparnisse ist also nicht möglich. Betroffen hiervon sind immer mehr deutsche Sparer.

Ein Rechenbeispiel macht es deutlicher:

Bei einer angenommenen durchschnittlichen Jahresinflationsrate 2017 von 1,7% reduziert sich durch die Inflation der Wert von 10.000 Euro auf 9.830 Euro. Auf den ersten Blick sieht das nach nicht so viel aus. Erst wenn man eine Hochrechnung auf die kommenden 10 Jahre vollzieht, fällt der Verlust enorm auf: Ungefähr 8.400 Euro blieben nunmehr nur noch übrig. Prozentual ausgedrückt beträgt der Kaufkraftverlust 16 %. Betrüge die Inflation 3%, steigert sich dieser auf mehr als 25 % und der Restbetrag in unserem Beispiel sinkt auf ca. 7.400 Euro. So weit sink die inflationsbereinigte Kaufkraft.

Ökonomen gehen von einer gleichbleibenden oder gar über die 2%-Marke steigenden Inflation für die kommenden Monate aus. Auch für 2018 erwarten Experten eine Inflationsrate von 1,8%. Die Tendenz des Kaufkraftverlustes zeigt also eher nach oben. Ein Grund für die gestiegene Inflation ist der Anstieg des Ölpreises (innerhalb eines Jahres fast eine Verdoppelung!). Hintergrund ist die gute wirtschaftliche Lage, die geringe Arbeitslosigkeit und steigende Löhne, mit der Konsequenz möglicher Produktpreissteigerungen. Die Inflation kommt schleichend und wird daher kaum wahrgenommen. Genau darin liegt das Risiko.

Von der EZB ist keine Tendenz zur Erhöhung der Zinsen und Änderung des Kaufverhaltens wahrnehmbar. Die Sparzinsen bleiben somit im Keller.

Es ist deshalb wichtig, Alternativen zu finden zu Sparbuch, Tages- und Festgeld. Eine mögliche Lösung besteht in einem robusten, breit diversifizierten Portfolio. Dieses ermöglicht einen Inflationsschutz bei jederzeitiger Verfügbarkeit. Zu berücksichtigen ist allein, dass hier zumindest moderate Schwankung akzeptiert werden müssen.